+ Dokumentarfilm + Black Block - Wie linke Militanz wirkt (89 min, interpool.tv, 2023) +



+ + AUCH BEI AMAZON PRIME VIDEO FÜR 4,99 (LEIHEN) UND 9,99 Euro (KAUFEN) + +


Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Wenn ihr eine Kinovorstellung machen wollt: einfach bei fredkowasch(at)interpool.tv melden.

Antifa-Ost-Verfahren II: Erste Erklärungen von drei Angeklagten

26.11.2025
Antifa Ost Verfahren II. Zweiter Tag. Auch dass ist jetzt anders. Während es im - sogenannten - Lina E.-Verfahren zu Anfang keine Erklärungen der Angeklagten gab, reden nun drei derer, die in Dresden vor Gericht stehen. Schildern ihre Sicht auf die Gesellschaft, speziell zum Thema Rechtsextremismus. So berichtet Thomas J. - der mit 49 Jahren der älteste unter den Angeklagten ist - von seiner Jugend in Königs-Wusterhausen zu Beginn der 90er Jahre. Als er sich - kurz nach dem Ende der DDR - Gewalt von Neonazis erwehren musste. Die ihn körperlich angegriffen hatten, Menschen aus seinem Umfeld töteten.

Thomas J. selbst wird nun von der Bundesanwaltschaft vorgeworfen, als Trainer für sogenannte Kampfsporttrainings gewirkt zu haben. Bei denen sollen - unter anderem - Überfälle auf Rechtsextremisten geübt worden sein. "Antifaschismus ist notwendig."  Ähnlich agumentierten auch schon Vertreter des 'Solidaritätsbündnis Antifa Ost' zum Prozeßauftakt vor gut vier Jahren beim ersten Verfahren. Als sie vor dem Gerichtsgebäude Interviews gaben. Mittlerweile gibt es von dieser Gruppe keine Neuigkeiten mehr. Weder auf deren Webseite, noch auf ihrem damals intensiv-gepflegten Twitter-Account.
prozessauftakt3Kundgebung des 'Solidaritätsbündnis Antifa Ost' am 8. September 2001 vor dem Oberlandesgericht in Dresden
Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved

25.11.2025
Es war ein komplett anderer Prozeßauftakt als beim Strafverfahren gegen Lina E. (und andere) am 8. September 2021. Heute, gut vier Jahre später, steht ihr ehemaliger Verlobter Johann G. nun vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Dresden. Es ist eine Art Fortsetzungsverfahren. Im Gegensatz zu damals, zeigen einige der Angeklagten nun aber ziemlich klare Kante. Das Gesicht offen. Mit einem breiten Grinsen drauf. Victoryzeichen ins Publikum. Über den muskulösen Oberarmen spannen 'Fred Perry' T-Shirts. Johann G. selbst trägt eines vom einem Technofestival. 'Nova'. Ein Musikevent in Israel, wo am 7. Oktober 2023 Hamas-Anhänger wüteten. Darüber eine Jacke mit dem Ex-Hooligan-Label 'Stone Island'. Symbolik auf der Anklagebank. 

Vor dem Gerichtsgebäude im Dresdener Norden haben Unterstützer zu einer Kundgebung eingeladen. "Free All Antifas". Es gibt Tee und Schnittchen. Mehr als 30 Symphatisanten sind es nicht. "Free Johann", "Free Tobi", "Free Nanuk". Vor vier Jahren waren es gut dreimal mehr. Im Gerichtssaal trägt die Bundesanwaltschaft die Anklageschrift vor. Zwei Stunden vergehen. Kurz vor 18 Uhr endet der erste Prozesstag. Es werden Dutzende folgen. Bis in das Jahr 2027 hinein soll verhandelt werden.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Was steht an?! - Club- und Konzert-Tipps für die Hauptstadt

abendstimmung

08.12. 20:00 8mm Bar: Thisquitarmy  & Otay:Onii (Avant, Exp., Drone) 15e
08.12. 20:00 Berghain, Kantine: Scaler, Safejas (Techno) 30e
08.12. 20:00 Frannz: Venna, Meron (Jazz, Hip-Hop, R&B, Pop)
08.12. 20:00 Gretchen: Silvan Strauss & Ray Lozano (Jazz, Hip-Hop, Future Soul) 26e
08.12. 20:00 Halle am Ostbahnhof: Radiohead (Art Rock) 
08.12. 20:00 Metropol: Nothing Nowhere., Sace6 (Rock) 44e
08.12. 20:00 Privatclub: The Rural Alberta Advantage, Moonriivr (Folk-Rock) 36e
08.12. 20:00 Schokoladen: Sham 69 (Tim V Gesang), Deaf Kennedys (Punk)
08.12. 21:00 Madame Claude: Nick Dunston, Viola Yip Duo (Exp) 
08.12. 23:00 Tresor: Konz, Netn, Stanislav Tolchakev, Ruslan Mays (Techno)


09.12. 19:00 Panke: Apollo Brown  (Hip Hop) 32e
09.12. 20:00 Berghain, Kantine: Sion (Electronica, Hyperpop) 30e
09.12. 20.00 Columbiahalle: Sido & Gäste (HipHop) 73e
09.12. 20:00 Festsaal Kreuzberg: Herrenmagazin (Indierock, Punk) 43e 
09.12. 20:00 Frannz: Massive Wagons, The Virginmarys, The Hot Damn! (HardRock) 38e
09.12. 20:00 Halle am Ostbahnhof: Radiohead (Art Rock) 
09.12. 20:00 Hole44: 6arelyhuman, Asteria (Emo, EDM, Hip Hop) 36e
09.12. 20:00 Kesselhaus: Arc De Soleil  (Synth) 43e
09.12. 20:00 Lido: Gotts Street Park (Synthiepop, RnB) 40e
09.12. 20:00 Maschinenhaus: Greta (Pop) 33e
09.12. 20:00 Schokoladen: Eat Them (Indierock)
09.12. 21:00 Urban Spree: Silent Em, Ortrotasce (Post Punk, Synth, Industrial) 18e

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Dokumentarfilm: SCHLEIMKEIM - Otze und die DDR von unten (96 min, 2023)

Intensiver Dokumentarfilm, der ziemlich verstörend endet. Wie das Leben oft so spielt. In Szene gesetzt von einem, der die Zeit nicht kennt. Ein sehr gelungenes Kinodebut für den Autodidakten Jan Heck. Ein Film, der zeigt dass es teilweise doch nicht so lustig war, in der DDR als Punk oder Anarcho zu leben. Dass mancher noch '87 deswegen in den Knast 'einfuhr'. Das Werk gibt es aktuell bei YouTube for Free.

Drucken E-Mail

Video on Demand: Girl Gang (Dokumentarfilm, 101 min, 2022)

Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des Dok.Festes München im Mai 2022. Die Story: junge Influencerin aus dem Osten Berlins will die 'magische' Grenze von 1 Mio Followern auf Instagram knacken. Zusammen mit ihren Eltern ist sie auf der Suche nach einem Management. Doch irgendwie wird es nichts. Kurzerhand nehmen sie die Sache in die eigene Hand. Werden letztendlich selbst zu Influencern.

Der Dokumentarfilm von Susanne Regina Meures folgt den Dreien auf ihrem Weg. Vier Jahre lang. Ungeschminkt, verstörend nah dran. Ein kurzweiliger Einblick in eine Welt voller Handys, kreischenden Teenie-Girls, ständigem Online-Sein. Wunderbar erzählt. Grosses Kino! Jetzt auf youtube für 'lau'.

Drucken E-Mail

"Man sollte jedenfalls nicht unbedingt auf ein positives Mitteilungsmotiv aufseiten des Whistleblowers abstellen."

Interview mit Dr. Felix Kühnle vom Institut für Sportwissenschaften der Technischen Universität Darmstadt zu seiner Studie über die Motive von Whistleblowern im Sport. Co-Autoren der Arbeit waren: Larissa Thais Reich, Jochen Mayer und Marcel Reinold. Das Interview wurde am 30. September 2025 schriftlich geführt. 

Wie kam es zu Ihrer Studie?

Gemeinsam mit Kollegen der Arctic University of Norway (Prof. Marcel Reinold) und PH Schwäbisch Gmünd (Prof. Jochen Mayer) ist uns aufgefallen, dass die großen Dopingskandale der letzten Jahre nicht durch die Dopinganalytik im Labor aufgedeckt wurden, sondern durch Whistleblower. Das gilt unter anderem für den Doping-Skandal rundum Lance Armstrong oder die Enthüllungen über Alberto Salazar und das Nike Oregon Project. Gleichzeitig steckt die Forschung zum Whistleblowing über Doping bis heute in den Kinderschuhen. Man weiß nach wie vor kaum etwas über die Prozesse der Entscheidungsfindung, die Sportler und weitere Sportakteure dazu bringen, ihr Geheim- bzw. Insiderwissen über Doping preiszugeben. Vor allem die sozialen Bedingungen der Whistleblowing-Entscheidung befinden sich weitgehend im blinden Fleck der überwiegend psychologisch ausgerichteten Studien zum Gegenstand. Entsprechend haben wir uns einer soziologischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen gewidmet. Die Möglichkeit hierzu verdanken wir insbesondere auch dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft, das die Studie gefördert hat. Als Kooperationspartner aus der Praxis des Anti-Doping-Kampfes hat uns die NADA Deutschland unterstützt.

Sind Sie mit der Studie zufrieden?

Erwartungshaltung, realisierte Gespräche, Schwierigkeiten... In der Forschung geht es ja weniger um die persönliche Zufriedenheit als vielmehr um den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Ich kann dennoch sagen, dass ich mit dem Verlauf des Forschungsprojekts und unseren Befunden in mehreren Hinsichten sehr zufrieden bin. Während in der Forschung zum Whistleblowing über Doping bislang meist mit hypothetischen bzw. fiktiven Whistleblowing-Szenarien gearbeitet wurde, konnten wir im Rahmen der „WBS-Studie“ neben mehr als zwanzig Expertengesprächen neun Interviews mit faktischen Whistleblowern führen, die uns zumeist sehr ausführlich über ihre Erfahrungen berichtet haben. Der Aufwand zur Probandengewinnung war hoch, aber es hat sich gelohnt. Derzeit gibt es weltweit keine Studie mit einem vergleichbaren Erfolg bei der Herstellung des Feldzugangs, also bei der Rekrutierung von Whistleblowern für ein Interview. Erst recht können sich auch unsere Forschungsergebnisse sehen lassen.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Unterwegs in Nordzypern: Varosha - Die gefrorene Stadt

Varousha6von Fritz Rainer Polter

Wir, – das sind Jens und ich auf Insel-Rundreise und zu den Kirchen und Klöstern des Troodos-Gebirges, - suchen nach dem bewachten Eingang in die Geisterstadt Varosha. Diese besucht man vom türkischen Nordzypern aus, ein Extra-Visum ist nicht notwendig. Als wir den Zugang nicht gleich finden, gehe ich auf einen mittelalten vermeintlichen Türken zu, welcher in verschlissener Khaki-Uniform Müll vom einstigen Traumstrand am Rande der Stacheldraht-Absperrung entfernt. Merhaba! Do you speak a little English? Oim completly English, bellt er mir wütend entgegen. Fehlt nur noch, dass er mich demaskiert und als German bastard beschimpft.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Cap Verde: Fogo - 1138 Höhenmeter. Aufstieg auf einen Vulkan (IV)

cap verde 2010 2 sao vicente strand5:15 Uhr. Wie zu erwarten war, das Handy surrt pünktlich. Draußen ist es noch dunkel und bitterkalt. Eingemummelt gehe ich zum Frühstück in die nahe gelegene Pension. Am Tisch spricht keiner. Trotzdem: immer gut, wenn man vor einem Vulkanausflug etwas im Magen hat. 6 Uhr. Wie vereinbart wartet mein Guide schon an einer Wegegabelung. Klar, kann man diesen Aufstieg hier auch ohne machen. Nur, allein im Berg ist immer so eine Sache. 

Am Anfang des Trips geht es erst einmal gut andertalb Kilometer eben und geradeaus. Faktisch quer zum Berg. Vor uns funkeln Taschenlampen. Ein paar Wanderer sind noch früher losgegangen. Nach gut 20 Minuten geht es rechts weg. Der eigentliche Aufstieg beginnt. 

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Die Stille nach dem Fernsehpreis - Meine Erlebnisse bei ARD und ZDF (5)

Eine Hintergrundgeschichte in fünf Teilen

von Fred Kowasch

Wenn man selbst Abstand gewonnen hat, ist es durchaus angebracht, etwas ins Plaudern zu kommen. Vor allem, wenn man das Objekt - über dass seit der 'Affäre Schlesinger' viele reden - aus dem Innersten kennt. Mehr als 25 Jahre habe ich für ARD und ZDF gearbeitet. Zunächst fünf Jahre als freier Mitarbeiter, dann als Journalist, der eine Produktionsfirma betreibt. Dabei lernt man Einiges kennen. Stoff genug für ein Buch allemal. Über den RBB (früher SFB), den MDR, das ZDF und den WDR ....


Herbst 2007
ZDF-Morgenmagazin, zdf.reporter, ‚Sport inside‘ vom WDR. Es hatte für mich immer einen besonderen Reiz, etwas Neues zu machen. Bei einem neuen TV-Format von Anfang an dabei zu  sein. Diese Aufbruchsstimmung, diese Lust am Experiment, dieser gemeinsame Wille eine Sendung auch bekannt zu machen. Erleben, wie die eigene Arbeit wirkt.  

So auch bei ‚Sport inside‘. Engagierte Redakteure, die Lust auf ein Experiment hatten. Denen Widerstand - auch innerhalb der WDR-Sportredaktion (zu der auch die Sportschau zählt) - egal war. Eine Sendung, die eigene Themen setzte, sich dem investigativen Sportjournalismus widmete. So etwas gab es bis dato nicht in der deutschen TV-Landschaft. Die Zeit schien - nach all den Doping-Skandalen um das ‚Team Telekom’ - einfach reif dafür.  

Was hinzu kam: während Redaktionen wie Frontal 21 für Auftrags-Produzenten immer unattraktiver wurden (ja, investigativer Journalismus kostet viel Geld), konnte man als Produzent beim WDR aus dem Vollen schöpfen. Der Etat der Sportschau, aus dem ‚Sport inside’ im Wesentlichen finanziert wurde, schien gut gefüllt. Die Sendung - das ‚Baby‘ von WDR-Sportchef Steffen Simon. Ein cleveres Baby, das Schlagzeilen machte, für Fernsehpreise nominiert wurde, der Sporteventberichterstattung kritische Inhalte entgegensetzte. Faktisch damit die hohen Sportrechtekosten argumentativ legitimierte.  
fernsehpreis 2011 roter teppich1Schaulaufen auf dem 'Roten Teppich' beim Deutschen Fernsehpreis 2011 in Köln. Foto: Fred Kowasch. All Rights Reserved.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Unsere besten Filme: Die Warriors vom Wrangelkiez (10 min, 2002)

Die Gegend rund um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg vor 20 Jahren. Einer unserer ausgesprochenen Lieblingsfilme.
Ein-Kanal-Ton, 4:3-Format, richtig schöne 'Old School'. Bei You Tube mittlerweile mehr als 1 Million Aufrufe. Zusätzlich zu den über drei Millionen Zuschauern, die das Werk im Juni 2002 bei zdf.reporter hatte. Absoluter KULT-Film. Sehr zu empfehlen.

Drucken E-Mail

Enger Kontakt - Der Verfassungsschutz und die deutsche Ultra-Szene

sport inside - 22.09.2014 - 22:45 Uhr - Enger Kontakt

Ein Film von Fred Kowasch und Ralf Meutgens

"Der deutsche Fußball ist bekannt für seine tolle Stimmung auf den Rängen. Doch auch Bilder von Pyrotechnik, Fangewalt und Polizei bestimmen seit Jahren das öffentliche Erscheinungsbild. Die Polizei hat in den Fankurven mehrerer Bundesländer V-Leute eingesetzt. Dass die Polizei mit nachrichtendienstlichen Methoden Informationen in der Fanszene sammelt, ist teilweise gesetzlich legitimiert.

Neu ist jedoch, dass sich nun auch hauptamtliche Mitarbeiter des Verfassungsschutzes für die deutsche Fußballfanszene interessieren. Dabei zählt dies nicht zu ihren Aufgaben. "sport inside" zeigt einen Film über Verfassungsschützer, die sich - unter Vorspiegelung falscher Tatsachen - das Vertrauen von Ultragruppen erschlichen haben. Die als Fanforscher versuchten, an mehreren Universitäten "anzudocken". Und für die sich nun auch parlamentarische Kontrollgremien des Bundestages interessieren." (Text WDR)

Drucken E-Mail

Dokumentarfilm: walls - a photographer between the lines (88 min, 2013)

Israel und die besetzten Gebiete, Belfast, Baghdad, Ceuta, Zypern, die Grenze zwischen den USA und Mexico. Kai Wiedenhöfer hat eine Mission. Er will die Mauern der Welt fotografieren, zeigen was ein Betonwall aus Menschen macht. Mit seiner Panoramakamera geht er dorthin, wo Gummigeschosse, Tränengas und Strassenschlachten zum Alltag gehören. Er trifft auf Migranten, Drogendealer und engagierte Menschenrechtler. Immer wieder aber auch auf bewaffnete Soldaten und aggressive Grenzpolizei. Gegen viele Widerstände versucht er sich seinen Traum zu erfüllen. Kai Wiedenhöfer möchte seine Panoramafotos auf die weltbekannte 'East Side Gallery' in Berlin zu bringen. Jahrelang kämpft er dafür. Im Sommer 2013 kommt es in seiner Wahlheimat zum Showdown. Die Dokumentation „Walls – a Photographer between the Lines“ hat Kai Wiedenhöfer - der einst Zeuge des Berliner Mauerfalls wurde - über neun Jahre lang begleitet.



The photographer Kai Wiedenhöfer works at life's extremes. With his panoramic camera, he is going to places, where rubber bullets, teargas, street battles belong to the daily life of the people. As a young man, Kai Wiedenhöfer witnessed the fall of the Berlin Wall. Since then, he has been fascinated by borders, walls and fences. His mission is to find out what concrete barriers do to the people they separate. In 2013, he tried overcoming every resistance and bringing his panorama pictures on the famous "East Side Gallery" in Berlin. The documentary accompanied Kai Wiedenhöfer for nine whole years

Drucken E-Mail

Dokumentarfilm: 'Inside HogeSa' - Von der Straße ins Parlament (2018)


+ + ANGEBOT BIS 20. DEZEMBER + +

+ + BEI AMAZON PRIME VIDEO FÜR 2,99 (LEIHEN) und 5,99 Euro (KAUFEN) + +


Köln, am letzten Oktobersonntag 2014. Tausende von muskelbepackten Männern, die unter dem Motto 'Hooligans gegen Salafisten' (HogeSa) durch die Kölner Innenstadt ziehen. Hooligans, Türsteher, Rocker, Rechtsradikale. Die Demonstration endet in Ausschreitungen am Hauptbahnhof. Tagelang bestimmen die Ereignisse von Köln, bestimmt das Bild vom umgekippten Polizeibus, die Schlagzeilen. Die Öffentlichkeit fragt sich seither: wie konnte dies passieren? Warum haben die Sicherheitsbehörden geschlafen?

In der Folgezeit dominieren - in Ost wie West - 'Pegida'-Demonstrationen das Straßenbild. Im Herbst 2017 schließlich zieht die AfD erstmals in den Deutschen Bundestag ein. Politikwissenschaftler und LKA-Ermittler sind sich einig: 'HogeSa' hat für diese Entwicklung den direkten Anstoß gegeben.



In 'Inside HogeSa - Von der Straße ins Parlament' begleiten wir die Protagonisten der Szene vier Jahre lang. Zum ersten Mal reden rechte Hooligans,'Nationale Sozialisten' und 'Pegida'-Vertreter offen vor der Kamera. Ein 92-Minuten-langer Dokumentarfilm, der einen Einblick in eine Szene gibt, den es so vorher noch nicht gab. Der durchaus schockieren kann.

Wen der Trailer neugierig gemacht hat, kann sich gern den kompletten Film ansehen. Er kostet jetzt 2,99 Euro (Ausleihe 48 Stunden) und 5,99 Euro (all). Zusätzlich bekommt er dann bei VIMEO die Interviews mit Tatjana Festerling und 'Captain Flubber' in voller Länge zu sehen. Der Film wurde von uns mit 10.000 Euro selbst finanziert. Aus Gründen der Unabhängigkeit haben wir auf eine Filmförderung und die Unterstützung Öffentlich-Rechtlicher Sender verzichtet.

Drucken E-Mail

Dokumentarfilm: 'Schwarzer Block' (89 min, interpool.tv, 2023)


+ + AUCH BEI AMAZON PRIME VIDEO FÜR 4,99 (LEIHEN) UND 9,99 EURO (KAUFEN) + +

Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

'BLACK BLOCK - Wie linke Militanz wirkt' hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Wenn ihr eine Kinovorstellung machen wollt: einfach bei fredkowasch(at)interpool.tv melden.

Drucken E-Mail

Klartext: Warum ich heute wieder den Wehrdienst verweigern würde

vwehrdienstverweigerungon Fred Kowasch

Panzer, Waffen, Bomben produzieren. Die Jugend in der Schule trimmen. Den Wehrdienst ableisten. Mit der Knarre im Anschlag.

Alles schon mal gehört. 40 Jahre her.

Wie verhältst Du Dich dem Land gegenüber, in dem Du lebst. Willst Du ihm 'dienen'? Notfalls auch mit der Waffe in der Hand? Oder den Wehrdienst, das Militär verweigern? Klare Kante zeigen.

Als 17- und 22jähriger stellten sich mir diese Fragen. In der DDR. Zunächst habe ich den Waffendienst verweigert. Später dann gegenüber dem Wehrkreiskommando der Nationalen Volksarmee (NVA) meine totale Verweigerung erklärt. Den vergilbten Brief von damals habe ich noch.

Es war keine einfache Zeit. Der Vorsitzende der Musterungskommission erklärte mir deutlich: "Dann müssen Sie die Konsequenzen tragen." Ich: "Dass mache ich." Und: "Wir können dies hier auch beenden. Weil, mit ihnen rede ich nicht mehr." Im Raum stand eine zweijährige Haftstrafe. Jeden Tag bin ich daraufhin zum Briefkasten geschlichen. Eine Einberufung befand sich in den Wochen danach darin nicht.

Im Nachhinein erfuhr ich: es waren mittlerweile zu viele geworden, die 'Nein' gesagt hatten. Obwohl Freunde für ein paar Tage Ende April 1988 in Untersuchungshaft saßen - die DDR wollte die internationale Aufmerksamkeit um Hunderte von inhalftierten Wehrdiensttotalverweigerern auf Dauer nicht.

Heute bin ich 60. Und: ich würde wieder so handeln. Kein Staat, keine Nation, keine Regierenden sind es wert, dass man dafür mit dem eigenen Leben bezahlt.

Drucken E-Mail

Klare Kante: Wenn rechts-konservative Medien Journalismus 'kapern'

„Was sie euphorisiert, ist aber etwas anderes: dass es ihnen zum ersten Mal gelungen ist, durch Investigativjournalismus einen Missstand aufgedeckt und die Traditionsmedien gezwungen zu haben, den Fall aufzunehmen und sie damit ernst zu nehmen. Die alternativen Medien haben ihre Sonderblase verlassen und zeigen Wirkung in der Berliner Republik."

Journalisten, die kritisch berichten. Der Regierung auf die Finger schauen, die Macht kontrollieren. Während noch vor einigen Jahren solche Stories vom SPIEGEL kamen, sich Öffentlich-Rechtliche Polit-Magazine hier profilierten, hat sich dies mittlerweile weitesgehend erledigt.

Sie klappern - wenn überhaupt - dann Tage später nach. Wenn es nicht mehr anders geht, der Druck zu groß geworden ist. So auch im 'Fall Weimer'. Angestossen vom kleinen Internet-Magazin 'Apollo News', brauchte es ein paar Tage ehe die ARD-Tagesschau und das ZDF-Heute dieses Thema entdeckten. Es ist nicht der erste Scoop sogenannter 'Alternativmedien', die sich selbst im eher rechts-konservativen Umfeld verorten.

Da waren die Enthüllungen zu den Auszählungspannen bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl im September 2021, die unter dem Dach von 'Tichys Einblick' liefen. Die Berichterstattung im 'Cicero' zu den Absonderlichkeiten beim Atomausstieg im damaligen Habeck-Ministerium. Woraus immerhin ein Untersuchungsausschuss auf Bundesebene resultierte. Jetzt 'Apollo News' mit der Story zum Kulturstaatsminister. Einem Intimus des Bundeskanzlers.

So muss investigativer Journalismus sein: immer schön in die wunden Stellen drücken. Am Ende hat man dann - wenn es gut läuft - einen 'Scalp' in der Hand. War bei Kurt Biedenkopf, Karl-Theodor zu Guttenberg oder Christian Wulff auch nicht anders. (Fred Kowasch, 27.11.2025)

Drucken E-Mail

BUNCH OF KUNST. Dokumentarfilm über Sleaford Mods (99 min, 2017, arte)

"Fucking" ist sein Lieblingswort. Manchmal auch "Wanker". Außerdem mag er es, sich hektisch durch Haar zu streichen. Fertig ist der umjubelte Musikstar auf den Bühnen des europäischen Kontinents. 'Sleaford Mods' sind die Aufsteiger des letzten Jahrzehnts. Minimalistischer Sound, dreckige Texte, 'working class' Attitüde. Der Dokumentarfilm von Christine Franz über die Zwei-Mann-Band aus Nottingham ist kurzweilig, gut gemacht. Wirklich nahe kommt man den beiden Musikern und ihrem Manager nicht. Dafür erfährt man, dass am Ende ein großer Plattenvertrag wartet. Begossen mit Schampus. Die Band dann irgendwie auch Mainstream ist. Der Film lohnt sich trotzdem. Bis 28. Januar 2026 in der arte-Mediathek.

Drucken E-Mail

"Am Besten, Du machst ab Sonntag Dein Handy aus!" - Was Whistleblower erleben (Reblog)

von Fred Kowasch

"Am Besten Du machst ab Sonntag Dein Handy aus. Für ein paar Tage!"  Eine besseren Tipp konnte ich dem Whistleblower im Februar 2009 nicht geben. Denn ich war selbst überfordert. Wer bereitet einen in der Journalistenschule schon auf den Umgang mit Whistleblowern vor?! Wer weiss, ob die Story wirklich 'steil' geht? Ob sie nicht unkommentiert vor sich hin rottet ....

Diese Story allerdings ging steil. Sehr steil sogar. ARD-Sportschau, ZDF-Heute-Nachrichten, WDR-'Sport inside'. Und, und, und. Irgendwann bist Du als Filmemacher (und Produzent) dann schlicht auch überfordert. Wer kann sich dann noch um seinen Informanten kümmern?! Den, der so einen öffentlichen Aufschrei noch nie erlebt hat. Der, der in seinem Kämmerchen vor dem ausgeschalteten Handy sitzt, während im Mail-Acount eine Nachricht nach der anderen eingeht.

Solche Tage bedeuten Stress. Jeder will etwas von Dir. Da muß auf die Presseerklärung des Sportverbandes geantwortet werden. Der Redakteur drängelt. Vorwürfe gegen unseren Informanten stehen im Raum. Wie kontert man die am Besten, wenn nebenbei noch ein weiterer Film zu machen ist? Wie ist es mit einem Anwalt? Wer stellt ihn? Wer muss ihn bezahlen?
wdr innenstadt koelnTV-Sender nehmen solche Enthüllungen ganz gerne mit. Investigative Geschichten führen zu Anerkennung unter den Kollegen, am Ende winkt vielleicht sogar ein Fernsehpreis. Nur: um einen Anwalt - der ihn rechtlich berät - muss sich der Whistleblower selbst kümmern. Ihn aus der eigenen Tasche bezahlen. Irgendwie geht dass nicht. Es ist auch nicht zu akzeptieren, dass - nur weil der Whistleblower aufgrund massiven rechtlichen Druckes seine Aussage später ein wenig modifiziert - er (und seine Geschichte) plötzlich regelrecht in Ungnade fallen. Die Redaktion sich einer Folgestory verweigert. Obwohl der Fall bei Staatsanwaltschaft und dem Landeskriminalamt weite Kreise zieht. Sie dort den Wert der Insiderinformationen zu schätzen wissen. Andere Medien weiterhin über den Fall berichten.

Der richtige Umgang mit Whistleblowern. Er steht in keinem Lehrbuch. Denn jeder Fall ist anders. Jedes Motiv, sich zu offenbaren und an die Medien zu wenden, liegt eine andere persönliche Geschichte zu Grunde. Die zu erfahren, den persönlichen Hintergrund exakt zu verifizieren, ist schwierig. Braucht Einfühlungsvermögen, erfordert Zeit. Die Frage nach seinem Motiv 'auszupacken' - als Filmemacher habe ich sie an den Whistleblower wieder und wieder gestellt.

Ein Rest-Risiko bleibt immer. Für den, der die Geschichte macht. Viel mehr noch für den, der sie erzählt. Der manchmal gar nicht ahnt, was für einen medialen Aufschrei ein Einzelner auslösen kann. Und dass die öffentliche Tortur erst dann so richtig losgeht. (Text März 2019)

Drucken E-Mail

Medien: Gefährliche Nähe - Journalisten und der BND (30 min, ZAPP, NDR)

Die Geschichte(n) sind schon ein paar Jahre alt. Dennoch. Wer sich in den 90ern wunderte, warum das Nachrichtenmagazin FOCUS immer solchen geilen BND-Stories hatte, wusste spätestens ab 2005 Bescheid. Da flog die Geschichte einer umfassenden Zusammenarbeit zwischen dem Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik Deutschland und 'investigativ' arbeitenden Journalisten auf. Noch viel mehr Licht ins Dunkle brachte dann eine gewisse 'Schäfer-Kommission' (Bericht findet sich hier). Und ein Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages, der die Arbeitspraktiken des Bundesnachrichtendienstes (BND) eingehend unter die Lupe nahm.

Drucken E-Mail

TV-Tipp: Migration - Was falsch läuft (46 min, 2025, Klar, ARD) - Reblog

update: Wenn NDR-Mitarbeiter eine einzige konservative Journalistin nicht ertragen können (Cicero, 17.09.2026)

13.04.2025
TV-Dokumentation, die die längst überfälligen Fragen zur deutschen Asylpolitik stellt. Klar (so heisst auch das neue ARD-Format), schonungslos, ungeschminkt. Es grenzt fast an ein Wunder, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen doch noch die Realität abbildet. Spät. Aber, immerhin.

Zeigen, was ist. Dass dieser Film ein Volltreffer ist - davon zeugt jetzt schon die Reaktion der 'ewig Guten'. Die, die in ihrer eigenen Blase leben, denen Wirklichkeit sprichwörtlich weh tut.

Endlich wird aufgezeigt, welchen Hintergrund die neue Kriminalität hat. Welche Ansichten es auch unter Migranten gibt, die schon jahrzehntelang hier leben und arbeiten. Dass das bisherige Asylrecht auf den Prüfstand gehört, weil es mittlerweile vollständig entkernt wurde. Ansehen! Auch um eine eigene Meinung zu bilden.

By the way: redaktionell verantwortet hat diesen Film auch Thomas Berbner vom NDR. Berbner war in der Vergangenheit damit aufgefallen, dass er regierungskritische Kommentare in den ARD-Tagesthemen sprach. Scheinbar gibt es diese anderen Sichtweisen in der ARD noch.

Drucken E-Mail

No Comment: More then 100.000 by anti-immigrations-protest in London

"Noch vor 15 Jahren war Tommy Robinson eine Randerscheinung, seine „English Defence League“ eine Ansammlung betrunkener rassistischer Hooligans, die gerne auch mal draufschlugen und mit denen wenige tun haben wollten."

Quelle: https://taz.de/Rechtsextreme-Massendemo-in-London/!6113631/

p.s. 'Tommy Robinson' trat auch mehrfach bei 'Pegida' auf. So - zum Beispiel - am 9. Januar 2016 bei 'Pegida-NRW' in Köln.

Drucken E-Mail

London-Travel: Samstags ever - Zu Besuch bei den Millwall-Hooligans

Queens Park, Millwall, Arsenal. Drei namhafte Adressen für geradlinigen englischen Fußball. Immer mehr Deutsche Fans nutzen ein verlängertes Wochenende zum Kurztripp auf die Insel. Dünnes Bier, Fish and Chips, lautstarke Gesänge. Wir waren dort. 72 Stunden London. Drei 'grounds' und etliche Kneipen. Eine Reportage aus dem Mutterland des Fußballs.millwall1Beim legendären Millwall FC zu Gast

Gut gestärkt - wie immer in London gibt es Morgens schlabbrige weiße Bohnen und gepapptes Rührei - laufe ich in Richtung U-Bahn Stradford. Kurz vorher ziehen einige 'Hammers'-Fans an mir vorbei. Gut zu erkennen an ihren weinroten Trikots. Sie haben es nicht weit, denn das Londoner Olympiastadion - wo sie seit gut einem Jahr spielen - ist ja nur ein paar Hundert Meter von unserem Hotel entfernt. Eine bizarre Gegend. Ein seltsamer Misch zwischen 'Old England' und Moderne. Abgeranzte Mietskasernen, selten mehr zwei bis drei Stockwerke hoch, liegen zwischen gläsernen Wolkenkratzern. Ein halbes Dutzend von ihnen ist noch im Bau. Hier wird auch heute - am Samstag - gehämmert, gesägt, geschraubt. 

Weiterlesen

Drucken E-Mail

"Jetzt gehörst Du zur Familie!" - Aufnahmerituale bei SEK, MEK und BFE

von Fred Kowasch

So langsam sickern sie durch - Details zu den Aufnahmeritualen in der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) Dresden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Wieder einmal in Sachsen. Aber auch andere Polizeispezialkommandos gerieten in den letzten Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit. Ekelerregende Praktiken bei der Aufnahme neuer Mitglieder in - sogenannten - geschlossenen Einheiten gab (und gibt es wohl) immer wieder. Wie bei der Bundeswehr, bei Studentenverbindungen, beim Sport. Eine Recherche aus dem Graubereich des Lebens.

Eine 'Kleine Anfrage' der sächsischen Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Die Linke) machte sie öffentlich: Praktiken, die bei der Dresdener BFE-Einheit herrschten. Da ist die Rede von einem Aufnahmeritual, welches - unter anderem - darin bestand, dass ein aufgesetzer Motorradhelm mit Desinfektionsmittel besprüht und anschließend angezündet worden sein soll. "Jetzt gehörst Du zur Familie!" Weitere Details dazu gibt es im unten stehenden Artikel, bzw. im Originaldokument aus dem Sächsischen Staatsministerium des Inneren. 

Bereits vor drei Jahren machte ein Vorgang beim Leipziger Mobilen Einsatzkommando (MEK) Schlagzeilen. Auch hier ging es um ein sogenanntes 'Aufnahmeritual'. Von zwei Neumitgliedern. "Dabei soll einer der beiden mit mehreren Schüssen aus einer polizeilichen Übungswaffe für Simunition getroffen und verletzt worden sein." Heißt es in einer Presseerklärung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Insgesamt wurde hier gegen 25 Personen ermittelt.

"Polizeivollzugsbeamte in Spezialeinheiten, wie zum Beispiel MEK, SEK sowie GSG9 sehen sich in ihrem Tätigkeitsbereich als Elite im Vergleichsfeld der Polizeivollzugsbeamten insgesamt."

So steht es in einem Aufsatz der Kriminalpolizeilichen Zeitschrift (KriPoZ) zum Fall in Leipzig. Beim Kölner Sondereinsatzkommando (SEK) - zum Beispiel - wurde 2018 ein besonders ekelerregendes Aufnahmeritual bekannt:

"Die Zeugen sollten jeweils auf dem Boden vor einem sitzenden Kommandomitglied kniend ein aus einer Tsatsiki-Knoblauch-Chili-Mischung hergestelltes Eis essen, welches ekelerregend schmeckte und das sich zwischen den Oberschenkeln eines der Kommandomitglieder befand (wobei nicht geklärt werden konnte, ob das Eis im Bereich der Knie gehalten (so der zweite Zeuge) oder des Schritts geklemmt (so der Betroffene) war. Der zweite Zeuge übergab sich bei dem Versuch, Eis zu essen."

Quelle: Landtag NRW - Vorlage 16/3154 vom 25. August 2015
Bericht des Ministreiums für Inneres und Kommunales zum tagesordnungspunkt 1 "Vorkommnisse beim Kölner SEK" der Sitzung des Innenausschusses am 27.08.2015
 
Die drei involvierten Beamten erhielten Geldbußen

Dem Bereich Bundeswehr, Studentenverbindungen und Sport werden wir uns in den nächsten Tagen 'widmen'.

Drucken E-Mail

Dokumentarfilm: The Bibi-Files - Die Akte Netanjahu (90 min, 2024, NDR)

Wenn Verhörmitschnitte aus einer Korruptionsermittlung einer Filmemacherin 'zugespielt' werden. Daraus ein eindrucksvoller Dokumentarfilm entsteht. Spannend, dicht, kenntnisreich. Keine Minute langweilig. Durchaus differenziert. Wer verstehen will, wie Benjamin Netanjahu 'tickt', weshalb er eine ganze Region ins Chaos stösst, sollte diesen Film sehen. Noch bis zum 30. Juli 2026 in der ARD-Mediathek.

Drucken E-Mail

Dokumentarfilm: Abenteuer Kilimanjaro (96 min, 2024, SRF)

von Fred Kowasch

"Hakuna Matata". Den Kili besteigen. Im Oktober 1998 habe ich es selbst einmal versucht. Wir waren zu zweit. Mit fünf Trägern und einem Bergführer. Los gings von Arusha aus. Über das 'Marangu-Gate' (1860 Meter) - auf der sogenannten 'Coca-Cola'-Route. Zu dieser Zeit waren wir dort weitgehend allein. Haben in Hütten geschlafen. Zelte habe ich dort fast nie gesehen. Am ersten Tag ging es bis auf 2.720 Meter (Mandara Huts). Am zweiten zur Horombo-Hütte (3.720 Meter). Es folgte ein sogenannter 'Akklimatisierung-Tag' mit einem Wanderausflug auf über 4.000 Meter. Bezahlt habe ich damals vor Ort in Arusha rund Tausend Dollar für den Trip. Allerdings war da noch eine viertägige Safari in die Serengeti dabei. Unvorstellbar heute.
kili Am vierten Tag wanderten wir durch die eindrucksvolle Hochebene zum Kibo Hut (4.700 Meter). Am Abend dort noch zwei Bierchen. Treuflisch im Nachhinein. Am nächsten Morgen gegen 1 Uhr raus. Hoch zum Gipfel. Es war mein 33. Geburtstag. Doch ich hatte zwei Tage lang schon so starke Kopfschmerzen, dass ich den Aufstieg nicht gewagt habe. Der Guide war hörbar sauer. Was folgte: Absteigen. Damit der Schmerz weniger wird. War hart. Wenn man den Gipfel direkt vor sich hat. Mein Kumpel hatte es damals geschafft. Stand auf dem Dach Afrikas. War 13 Stunden unterwegs. Und fix und fertig.

Heute bereue ich nichts. Manchmal ist es besser, auf seinen Körper zu hören. Eine Stärke, auch 'Nein' zu sagen.

'Nein' zu sagen, auf seinen Körper zu hören - auch dies kommt in der excellenten Doku des Schweizer Fernsehen vor. Eine Entscheidung, die manchmal auch mit Tränen verbunden ist. Respekt vor allen, die es geschafft haben. Respekt auch vor den Kollegen, die diesen sehr sehenswerten Film drehten. Mindestens zwei Kamerateams, ein Drohne. Bis hoch auf den Gipfel. Nur, heute möchte ich dort nicht mehr rauf. Der Touristen'rummel' - gut im Film zu sehen - hat den Zauber des Berges erstickt.

Drucken E-Mail

Video on Demand: Good News (Drama, 75 min, 2024, mdr)

Journalist - seine beste Zeit hat er hinter sich - wittert die Story seines Lebens. Im Süden Thailands will er Kontakt zu den islamischen Rebellen aufgebaut haben. So schreibt er es zumindest seiner Redaktion. Blöd nur, wenn plötzlich ein Photograph vor der Tür steht. Der seine Geschichte bebildern soll. 

Dichter, intensiver Film der Grenzen aufzeigt. Wie weit darf man als Journalist gehen?! Sind einem - auf der Suche nach der großen Geschichte - die Mitmenschen egal?! Sehenswerter Spielfilm mit - bisher weitgehend - unbekannten Schauspielern. In schwarz-weiß in Szene gesetzt. Zum empfehlen. Noch bis 13. Oktober 2025 in der mdr-Mediathek.


Drucken E-Mail

Medien: Wie Israels Krieg in Gaza die Pressefreiheit bedroht (31 min, ZAPP)

An der Arbeit gehindert. Und: Der verschundene Laptop. Zwei Beispiele aus jüngster Zeit, wie es um die Pressefreiheit in Israel bestellt ist.

Wer als Journalist - oder als Filmemacher - schon mal unabhängig in Israel und den Palästinensergebieten gearbeitet hat, kennt sie die ständigen Schikanen der Besatzungsmacht. Willkürliche Betretungsverbote, ständige Kontrollen, Materialzensur bei der Ausreise. Schon damals (2004 und 2005) als wir für unseren Dokumentarfilm 'Borderlands/Grenzgänge - Mit der Kamera zwischen den Fronten' (43 min, 2012, ZDFinfo, ZDFkultur, 3sat, Deutsche Welle) drehten, berichteten Fotoreporter darüber, wie sie von der israelischen Armee (IDF) gezielt unter Beschuss genommen wurden.

Drucken E-Mail

VoD: Die Wütenden - Les Misérables (Drama, 16 min, 2017, arte)

Paris, Sommer, Vorstadt. Drei Cops unterwegs in der Hochhaussiedlung. Augen zudrücken bei einem Deal hier, sich aufplustern gegenüber kiffenden Kids dort. Man kennt sich, schätzt sich nicht. Waffenstillstand gewissermassen. Bis die Lage eskaliert.

Packendes Sozialdrama im migrantisch-geprägten Milleus, vor dem Hintergrund der Unruhen des Jahres 2005. In den Vororten der französischen Hauptstadt. Mit der Handkamera brilliant in Szene gesetzt von Julien Poupard und Regisseur Ladj Ly. Allein die Schlussszene - ein Meisterwerk. Einer der besten Filme, die ich seit Jahren gesehen habe.

Der Langfilm lief vor einigen Wochen auf arte. Allerdings hat der Regisseur schon vorher eine - sehr rohe - Version seine Geschichte produziert. Sie ist kürzer, aber nicht schlechter. Ansehen. Noch bis zum 30. April 2026 online bei arte.

Drucken E-Mail

Albanien-Roadtrip: Bunker, Alpen und Raki in Plastikflaschen

Eines der letzten Länder in Europa, wo sich gut, preiswert und entspannt reisen lässt. Wo es noch etwas zu entdecken gibt, nicht alles fertig ist. Schnell hin, bevor der Massentourismus zuschlägt.

Von Deutschland aus gibt es Direktflieger. Wohl dem, wer in den drei Stunden Flug kein grölendes Kleinkind hinter sich sitzen hat. Am Flughafen der albanischen Hauptstadt Tirana warten (Schwarz)taxis. Die bringen einen (je nach Verhandlungsgeschick) für 40 bis 50 Euro direkt ans Meer nach Dures. Dort kann man erst mal ein paar Tage abhängen. Biers sind kalt, das Essen schmeckt. Zwischen Sonnenschirmen künden Betonbunker von einer vergangenen Zeit. Etwas erholt kann man dann in den Norden fahren. Auch dies geht über Land gut mit dem Taxi. 150 Kilometer für 100 Euro - ein Traum.

Von Skodra aus bietet sich ein Trip im Kleinbus in die albanischen Alpen an. Der - vier Stunden lange - Weg ins malerisch gelegene Bergdorf Theth ist mittlerweile asphaltiert. Von dort aus kann man wandern, wandern, wandern. Tagestouren zum Wasserfall oder gleich über die Alpen in etwa acht Fussstunden entfernte Valbona. Dies sei aber nur geübten und fitten Menschen empfohlen. Man kann aber auch in Theth bleiben und das Leben geniessen. Die kleinen Hotels bieten meist ein hervorragendes Essen an. Reichhaltiges Gemüse - unterschiedliche Fleischsorten. Den 'feinen' Raki - das Nationalgetränk - holt man sich im einzigen Supermarkt des Ortes. Dort steht er, abgefüllt in Plastikflaschen unter dem Regal ;) Wers einfach liebt, in Europa noch was entdecken will, ist in Albanien richtig! (Sommer 2022)

p.s.:
Mittlerweile haben die Preise erheblich angezogen. Also, schnell hin. Am Besten in der Nebensaison. Da ist es dann auch nicht so heiss ....albanien17Am Ortsrand von Theth kann man den ehemaligen Blutracheturm besichtigen. Nebem dem Verlies gibt es gekühltes Biers.
albanien17Baden am Wegesrand. Einheimische Schönheiten erfrischen sich auch. Eine halbe Stunde Fußweg entfernt wartet ein Wasserfall ....
Fotos: Nina Wöstmann

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Klare Kante: COMPACT-Verbot - eine Klatsche für Nancy Faeser

Ein Kommentar von Fred Kowasch

25.06.2025 (update 28.06.2025)
Die Meinungs- und Pressefreiheit gilt für jeden. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht (BVG) in Leipzig in seiner Entscheidung zur Aufhebung des COMPACT-Verbot klar gemacht. Eine notwendige und überfällige Entscheidung. Und eine - abermalige - deftige Klatsche für die einstige Verfassungsministerin Nancy Faeser (SPD). Die, so wird es immer deutlicher, während ihrer Amtszeit als Bundesinnenministerin allzu selbstherrlich agierte. Der das Grundgesetz letztlich egal war.

Klar wird auch: ein Medium durch ein Vereinsverbot an seiner publizistischen Wirkung zu hindern, mag für die Ausübung von Macht funktionieren. Diese 'Hilfskonstruktion' wurde schon einmal, 2017 beim Verbot der linksextremen Plattform linksunten.indymedia, angewandt. Weil sich hier allerdings keine namentlichen Kläger fanden, die das Verbot vor dem BVG angefechten wollten, hatte es Bestand. Bis heute. 

'COMPACT'-Herausgeber Ralf Elsässer ließ sich die Chance zur breiten Mediendarstellung allerdings nicht entgehen. Sein Magazin ist bekannter denn je. Schlägt er aus der Verbotsverfügung durch die Ex-Innenministerin nicht nur publizistisch Kapital. Mittlerweile im Shop des Verlages erhältlich: ein Bademantel - ähnlich den er bei der Hausdurchsuchung am 16. Juli 2024 trug - für 149,95 Euro. Vielleicht sollte man der Abgeordneten Faeser so ein Exemplar mal in die Provinz schicken.

"Je mehr sich Inkompetenz mit unerschütterlicher Überzeugung paart, desto gefährlicher wird es. Und insoweit hat Nancy Faeser wahrlich Historisches geleistet." Diesen Worten von Wolfgang Kubicki (FDP) - jüngst im Cicero niedergeschrieben - ist wirklich nichts hinzuzufügen.

So kommentieren andere:

Drucken E-Mail

Ziemlich Smart: Die genialen Stop-Bälle des Alexander Bublik

Ein Typ der gern lang schläft, nicht versteht warum man nach 25 Grand-Slam-Titel noch nicht genug hat, im Spiel polarisiert. Und derzeit für ziemlich viel Furore auf den Center-Courts sorgt. Ein - feiner - Stop nach dem anderen, knallharte Rück- und Vorhandschläge, hin und wieder mal ein Aufschlag von unten. Mister Unberechenbar eben. Bei den French Open ins Viertelfinale gekommen, jetzt das ATP-Turnier von Halle (Westfalen) gewonnen. Alexander Bublik. Ein Name, den man sich merken sollte.

Drucken E-Mail

Im Wortlaut: Anklage gegen sechs mutmaßliche Mitglieder und einen mutmaßlichen Unterstützer einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung erhoben

"Ausgabejahr 2025
Datum 11.06.2025
Anklage gegen sechs mutmaßliche Mitglieder und einen mutmaßlichen Unterstützer einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung erhoben

Die Bundesanwaltschaft hat am 28. Mai 2025 vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden Anklage gegen die deutschen Staatsangehörigen Henry A., Tobias E., Johann G., Thomas J., Melissa K., Paul M. und Julian W. erhoben.

Die Angeschuldigten sind der Mitgliedschaft in oder – im Falle von Thomas J. – der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung (§ 129 Abs. 1 Satz 1 und 2 StGB) hinreichend verdächtig. In diesem Zusammenhang wird allen Angeschuldigten auch gefährliche Körperverletzung (§ 223 Abs. 1, § 224 Abs. 1 StGB) vorgeworfen, wobei Melissa K. insoweit Gehilfin (§ 27 StGB) gewesen sein soll. Gegen Tobias E., Johann G. und Paul M. besteht überdies der hinreichende Verdacht des versuchten Mordes (§ 211 StGB) sowie – ebenso wie für Julian W. – der Sachbeschädigung (§ 303 StGB), der Urkundenfälschung (§ 267 Abs. 1 StGB) und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr (§ 315b Abs. 1 Nr. 3, Abs. 2 und Abs. 3 i.V.m. § 315 Abs. 3 Nr. 1b StGB). Johann G. und Paul M. wird weiter schwerer Diebstahl (§ 242 Abs. 1, § 244 Abs. 1 Nr. 1 StGB) zur Last gelegt. Thomas J. soll zudem Sachbeschädigung begangen haben.

In der zugestellten Anklageschrift ist im Wesentlichen folgender Sachverhalt dargelegt:

Die Angeschuldigten gehörten – als Mitglieder oder Unterstützer – zu einer spätestens Ende 2017/Anfang 2018 in und um Leipzig gegründeten Vereinigung, deren Mitglieder eine militante linksextremistische Ideologie teilten. Dies schloss insbesondere die Ablehnung des bestehenden demokratischen Rechtsstaates, des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung sowie des staatlichen Gewaltmonopols ein. Die auch überregional vernetzte Gruppierung verübte über mehrere Jahre hinweg gewaltsame Angriffe gegen Personen, die ihrer Ansicht nach aus der „rechten Szene“ kamen. Die Aktionen wurden in der Regel intensiv vorbereitet. Sie schlossen etwa im Vorfeld die Ausspähung der Lebensgewohnheiten der ausgewählten Tatopfer ein.

Innerhalb der Vereinigung nahm Johann G. zusammen mit der rechtskräftig verurteilten Lina E. eine herausgehobene Stellung ein. Er war maßgeblich für die Planung und Durchführung von Angriffen zuständig, sprach gezielt Mittäter für einzelne Aktionen an und vernetzte sich in der linksextremistischen Szene, um weitere Personen zu mobilisieren. Gemeinsam mit Paul M. organisierte er Schulungen, bei denen Anhängern der Vereinigung Kampftechniken vermittelt und Angriffsszenarien einstudiert wurden. Paul M. kümmerte sich zudem um die Unterhaltung eines „Tatmitteldepots“. Dort hielt die Vereinigung für geplante Angriffe unter anderem Schlagwerkzeuge, Pfefferspray, Vermummungsutensilien und Mobiltelefone vorrätig. Den Schlüssel zu dem Raum verwahrte Henry A. Melissa K. übernahm die Ausspähung potentieller Tatopfer. Thomas J. stellte sich bei mehreren Gelegenheiten als Trainer zur Verfügung.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Travel: Kreuzfahrtschiffe - Eintritt für die Trauminseln

Ob Neapel, Barcelona oder La Valetta - täglich legen dort Kreuzfahrtschiffe an. Sie werfen sprichwörtlich Tausende von Touristen in die Innenstädte. Nur für ein paar Stunden - dann sind sie wieder weg. Selbst in die entlegensten Gebiete 'cruisen' sie mittlerweile - die tonnenschweren Stahlkolosse. Wie hier in einen Fjörd in Norwegen. Wo sie anlegen - oder ankern - verändert sich die Umwelt. Darauf hat jüngst auch eine wissenschaftliche Studie hingewiesen. Kreuzfahrtschiffe - Bleibende Spuren in der Tiefe.

Es ist vor allem ein Geschäft. Griechenland will jetzt die Passagiere mit fünf Euro - pro Landgang - zur Kasse bitten. Auf malerisch gelegenen Inseln wie Mykonos und Santorini werden im Sommer 20 Euro fällig. Überfällig. Dennoch: der Zauber dieser Orte ist trotzdem zerstört.Kreuzfahrtschiff im Fjörd ausschnitt

Drucken E-Mail

"Tag X" in Leipzig - Abschluss der Dreharbeiten zu 'Black Block' (Update)

UPDATE: Leipziger Kessel an Tag X: Staatsanwaltschaft hat Ermittlung gegen 900 Beschuldigte eingestellt (30.05.2025)

von Fred Kowasch, LeipzigTagX 7TagX 105.06.2023
Wenn man einige Riots miterlebt hat, bekommt man ein Gespür dafür, wann es losgeht. Ein paar Vermummte biegen in eine Seitenstrasse ab. Auf dem Spielplatz derweil eine Gruppe Schwarzgekleidete einen engen Kreis bilden. Offensichtlich wird hier etwas besprochen. Dann knallt und scheppert es, roter Rauch steht in der Luft. Rechts von der Seite kommt eine Gruppe bayerischer Spezialpolizisten angerannt. Zwischen Schaukel und Sandplatz türmen ein paar Vermummte. Beim Rückwärtsgehen laufe ich in einen Kameramann hinein. Der Bodyguard vom ARD-Team entschuldigt sich bei mir. Warum nur? Abends läuft dann bei den 'tagesthemen' mein blau-weiss kariertes Hemd durchs Bild.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

VS - Nur für den Dienstgebrauch: Das BfV-Gutachten zur AfD

Zur Ansicht: Das AfD-Gutachten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV)Gutachten BfV AfD4 screenshot

15.05.2025
Am 2. Mai 2025 Vormittags - einem Freitag - stellte, die gerade noch amtierende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz zur AfD in Berlin der Öffentlichkeit vor.

Wenige Tage vor ihrer Abdankung. Begleitet von einer zweiseitigen Pressemitteilung des ihr noch unterstellten Amtes, welches seit Monaten keinen Präsidenten mehr hat.

Ein Statement, ein paar Fragen in einer - eilig einberufenen - Pressekonferenz. Die meisten ihrer Antworten las Faeser vom Blatt ab. Es ging um die Einstufung der AfD als "gesichert rechtsextremistische Betrebung".

Was folgte war wenig. Ein 17seitiger Auszug (von über 1100 Seiten) auf dem Portal fragdenstaat.de . Ein paar Details im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. 'Durchgestochen' gewissermassen. Von wem auch immer. 

Seit dem 13. Juni 2025 kann jetzt jeder im Gutachten stöbern. Selbst lesen, aufgrund welcher Vorgänge die geheimen Staatsschützer zu ihrem Urteil kommen. Wie unabhängig sie sind, welche Messlatte sie anlegen.

Warum sie der - inzwischen aufgelösten - AfD-Jugendorganisation 'Junge Alternative' (JA) nach wie vor so eine Bedeutung einräumen.

Warum Aussagen ehemaliger Vorstandsmitglieder der Partei - wie Christina Baum und Maximilian Krah eine derartige Gewichtung im Gutachten haben. Wie immer gilt: Urteilt selbst!  

Drucken E-Mail

Meine Lieblingsradstrecke: Entlang der Wupper nach Schloss Burg

von Fred Kowasch

Eine der schönsten Mountainbikestrecken im erweiterten Rheinland. Vor allem: noch kaum bekannt. Los gehts von Düsseldorf (Unterbacher See), Hilden (Stadtwald), Solingen (Ohligser Heide) immer nach Süden links der A3 entlang. Auf dem Weg liegt ein verwunschenes Wasserschloss, eine der schönsten Kirchen hier in der Gegend und jede Menge Pferdekoppeln. Der beste Einstieg 'in die Wupper' ist direkt am 'Gut Nesselwang' bei Haasenmühle. Ein paar Kilometer geht es flussaufwärts auf der rechten Seite (erst auf Asphalt- dann auf Waldwegen) entlang bis zu Haus Fähr. Wer es sich zutraut, kann gern mal den bis zu 19prozentigen Aufstieg nach Grünscheid versuchen. Es wird - garantiert - unvergesslich. 

ruedenFoto: Altes Haus in Unterrüden. Unweit zum Aufstieg bei Haus Fähr.

Man kann die Anstrengung aber auch lassen und am linken Wupperufer flussaufwärts weiterfahren. Auf der durchaus welligen Strecke geht es über Rüden, den Wupperhof und Balkhausen entspannt nach Glüder. Hier (und beim Wupperhof) wird der legendären Kurs der Radweltmeisterschaft von 1954 gequert. Die Profis mussten damals 32 mal Anstiege von insgesamt 5000 Höhenmetern bewältigen. Von 71 gestarteten Berufsradfahrern kamen bei Dauerregen und Kälte nach 240 Kilometer nur 22 von ihnen ins Ziel.

Anyway. Bei Glüder hinter dem Campingparkplatz kann man den Weg über die neugebaute Brücke Strohn (am Tierheim) nehmen. Oder weiterhin links der Wupper bleiben. Hier nicht ganz so auf dem schmalen Weg bergauf rasen, beim Weg abwärts ruhig auch mal kurz absteigen. Da hier auch schon Leute in Richtung Wupper abgestürzt sind. Nach ein paar Kilometern dann taucht 'Schloss Burg' auf. Die einen nehmen hier die Seilbahn, andere bewältigen die 100 Höhenmeter mit dem Rad. Besonders im Sommer ist hier ein herrlichen Sonnenuntergang zu erleben. Wem es immer noch nicht reicht, kann gern noch zur 'Müngstener Brücke' fahren. Die Schienenverbindung zwischen Solingen und Remscheid ist mit 102 Metern die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

BLACK BLOCK: Originalaufnahmen vom 1. Mai 2001 in Berlin-Kreuzberg

Originalaufnahmen von 2001 aus Berlin-Kreuzberg. Als - erstmals - eine 'Revolutionäre-1.Mai-Demonstration' verboten wurde, es trotzdem zu schweren Ausschreitungen kam. Gedreht mit zwei Kamerateams für die Sendung zdf.reporter. In Teilen ausgestrahlt am 02.05.2001 um 21 Uhr im ZDF-Hauptprogramm.

Wobei die hier gezeigten Aufnahmen faktisch nicht gesendet wurden. Wir veröffentlichen sie an dieser Stelle zum ersten Mal.

Hintergründe zur militanten Szene:
https://www.amazon.de/product/dp/B0BX4CCMF2
https://vimeo.com/ondemand/blackblock

Hinweis:
Das Videomaterial ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung von interpool.tv nicht verwendet oder weiterverbreitet werden. Die Onlinerechte an diesem Material dürfen - laut Vertrag - sowohl das ZDF, als auch interpool.tv nutzen.



Drucken E-Mail

TV-Tipp: Wie gefährlich ist die Neonazi-Jugend? (25 min, 2025, ZDF | Die Spur)

Update: https://taz.de/Festnahmen-in-Jungnazi-Gruppe-Anfuehrer-erst-15-Jahre-alt/!6089472/

Guter und sehenswerter Film. Interessant ist vor allem auch der Fußball- bzw. Hooliganbezug dieser neuen Gruppen. Geht - so die ZDF-Recherchen - bis auf 'HogeSa' (Hooligans gegen Salafisten) zurück. Zu den Hooligans gegen Salafisten haben wir vor einigen Jahren einen Dokumentarfilm gemacht.

'Inside HogeSa' - Von der Strasse ins Parlament (92 min, 2018) gibt es nach wie vor auf VIMEO und bei Amazon Prime Video.

Drucken E-Mail

Renaissance: Von Glatzen und Boots mit weissen Schnürsenkeln

Es ist fast schon zu kitschig, um wahr zu sein. Glatze, Bomberjacke, Boots mit weissen Schnürsenkeln. Seit Anfang August sieht man sie. Vor allem in Ostdeutschland. Am Rande von Demonstrationen der schwul-lesbischen Szene, anläßlich des CSD's. Junge, bis sehr junge Jugendliche, die ihre eigene Demo abhalten. Dabei vorzugsweise "Ost, Ost, Ostdeutschland" skandieren. Mehrere Hundert sind es meist - so wie in Bautzen, Magdeburg, Leipzig, Freiberg, Görlitz oder Wismar. Aus letzterer Stadt ist auch das folgende Gespräch, dass der AfD-nahe Videostreamer 'Weichreite' (Sebastian Weber) am 14.09.2024 geführt hat. Wir dokumentieren dies hier aus Gründen der Information.

Drucken E-Mail

Travel: Nach vier Jahren - Unser Reisekalender erscheint wieder

Nach vierjähriger Pause gibt es ihn wieder - unseren inzwischen fast schon legendären Traveller Calendar. In der mittlerweile 13. Auflage. Unsere Hobbyreporter waren wieder unterwegs. Haben sich ins Gewühl eines Marktes in Indien gestürzt, sind in den Dschungel an die Grenze zu Guatemala gefahren, haben sich der Hitze des Grand Canyon ausgesetzt. 13 wunderbare Bilder haben wir ausgesucht - jedes wie ein kleines Gemälde. Lasst euch überraschen. Den Traveller Calender 2026 gibt es - spätestens - im November. Wer ein (oder zwei) Exemplare haben will - einfach eine Mail an fredkowasch(at)interpool.tv schicken. Kosten- und portofrei. So lange der Vorrat reicht.
vietnam halong bay

Halong Bay, Vietnam - Foto: Jens Steinert - All Rights Reserved

Drucken E-Mail

Zeitgeschichte: Bekenntnisse - Aus dem Innersten der R.A.F.

Am Dienstag begann vor dem Oberlandesgericht in Celle (Niedersachsen) der Prozeß gegen das ehemalige Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) Daniela Klette. Sie wird der sogenannten 3. Generation der RAF zugerechnet. Hier wird eine RAF 2.0 konstruiert - sagen die Anwälte der mittlerweile 66jährigen. Zur Anklage stehen 13 Raubüberfälle in den Jahren zwischen 1999 und 2026 im überwiegend norddeutschen Raum. Dabei sollen, so die Anklage, insgesamt 2,7 Millionen Euro erbeutet worden sein. In diesem Zusammenhang wird Klette versuchter Mord, unerlaubter Waffenbesitz sowie schwerer Raub vorgeworfen. Diese Überfälle soll sie zusammen mit Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg begangen haben. Beide befinden sich noch auf der Flucht. Letzterer hatte sich vor einigen Tagen mit einem Brief aus dem Untergrund gemeldet. Das Schreiben wurde in der Tageszeitung 'Neues Deutschland' abgedruckt.

Über das Innenleben der RAF - die die BRD von Anfang der 70er Jahre bis zu ihrer Selbstauflösung im Frühjahr 1998 in Atem hielt - ist wenig bekannt. Fast nie (die Ausnahme bilden die Ausführungen von Peter-Jürgen Book) hat ein ehemaliges Mitglied der Gruppe Interna öffentlich gemacht. Umso aufschlussreicher sind die Mitte Februar 2025 im Verlag 'Kiepenheuer & Witch' erschienenen biographischen Bekenntnisse von Silke Maier-Witt. Sie wird dem erweiterten Kern der sogenannten 2. RAF-Generation zugerechnet. "Ich dachte bis dahin bin ich tod" -  bilden einen zeitgeschichtlich lesenswerten Einblick in die Struktur der Gruppe, die von Mitte der 70er bis Anfang der 80er Jahre aktiv war. Auch über die Zeit ihres Untertauchens in der DDR schreibt Maier-Will sehr anschaulich. Und wie sie im April 1990 - nach der Revolte gegen das DDR-System - aufgeflogen und in eine Haftanstalt im Westen gebracht worden war. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf die ZDF-Sendung 'Lanz' von vor ein paar Tagen verwiesen. Einen Ausschnitt auf YouTube gibt es hier. Die gesamte Sendung findet sich in der ZDF-Mediathek.

Drucken E-Mail

'Lina-E.-Prozeß': Quietschende Reifen am Hinterausgang (Update)

AKTUELL: Verurteilung der Angeklagten Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten rechtskräftig 
unterwegs in sachsenLina E. wird nach zweieinhalb Jahren aus der Haft - vorläufig - entlassen. Links und rechts neben ihr zwei weitere zu Haft Verurteilte aus dem Prozeß. - Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.

von Fred Kowasch, Dresden

Kurz nach 20 Uhr öffnet sich für Lina E. die Tür des Gerichtssaales im Oberlandesgericht im Dresdener Norden. Das Gesicht verbergend hinter einem leeren Leitz-Schnellhefter, begleitet von zwei ihrer Mitangeklagten, steigt sie in den Wagen eines ihres Anwaltes. Mit quietschenden Reifen braust der - wie von Sinnen - in Richtung Autobahn. Nur ein paar Minuten fährt auch der graue - nun leere - Gefängnistransporter den gleichen Weg. 98 mal in den letzten gut andertalb Jahren hat er, die aus Kassel stammende Leipziger Studentin, von der Haftanstalt in Chemnitz zu ihren Gerichtsterminen gebracht. So oft wurde in dieser Sache verhandelt. 

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Kleine Anfragen - Alltag im deutschen Parlamentarismus (Update)

von Fred Kowasch

12.03.2025 (update)
Kleine Anfragen an die Bundesregierung. Ein bewährtes parlamentarisches Mittel, von der die Opposition im Bundestag schon in der Vergangenheit regen Gebrauch machte. Bekannt geworden ist hier insbesondere die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke. Sie saß u.a. von 2005 bis 2021 im Parlament. Anfragen zur Bundeswehr, dem Rechtsextremismus, der Kriminalitätsstatistik, den Sicherheitsbehörden. Kaum jemand stellte so viele 'Kleine Anfragen' wie Ulla Jelpke. 
reichstag1Oder die AfD. Auch sie machte regen Gebrauch von ihrem Kontrollrecht. Aufsehen erregte hier in der letzten Legislaturperiode insbesondere ein Fragenkatalog zur Beschäftigung von ARD und ZDF Journalisten für Bundesministerien. Und auch zur Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen (NGO's) gab es von ihr 'Kleine Anfragen'. Die Antworten der Bundesregierung aus dem Frühjahr letzten Jahres beinhalten viele interessante Zahlen.

Nun hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion 551 Fragen zur 'Politische(n) Neutralität staatlich geförderter Organisationen' gestellt. Konkret geht es dabei u. a. um folgende Organisationen: Attac, Campact und die Amadeu Antonio Stiftung. Aber auch Organisationen aus der Medienbranche, wie das 'netzwerk recherche', der Verein 'Neue deutsche Medienmacher*innen' und 'CorrectiV' werden hier hinterfragt. 

Am 12. März 2025 dann die Antwort: "Die Bundesregierung sieht keine Anhaltspunkte für die in der Kleinen Anfrage enthaltene Behauptung, wonach die geförderten „NGOs eine Schattenstruktur“ bildeten." Und: "Die Bundesregierung weist darauf hin, dass es nicht ihre Aufgabe ist, allgemeine Informationen über die Aktivitäten und Kontakte von Organisationen zu sammeln, zu überwachen oder zu bewerten, gleichviel ob sie – wie weit überwiegend – eine Projektförderung oder eine institutionelle Förderung oder keine Förderung erhalten." (Quelle: BILD-Zeitung)

Drucken E-Mail

Video on Demand: Under Fire (Drama, 128 min, 1983, Amazon)

Gene Hackmann, Jean-Louis Trintignant, Joanna Cassidy, Nick Nolte - zwei von diesen glänzenden Schauspielern leben schon nicht mehr.

Kriegsreporter inmitten der nicaraguanischen Revolution von 1979. Erst zynisch, abgegessen, überheblich. Bis sie dann Partei nehmen für die Rebellen. Eigentlich geht dies nicht. Nur manchmal eben schon. Gene Hackmann spielt dabei irgendwie sich selbst. Wie in anderen Filmen auch. Spannender Kriegsfilm, wo am Ende die 'Guten' siegen. Legende. Alles andere ist Schweigen. Den Film gibt es bei Amazon Prime Video.

Drucken E-Mail

'Black Block': Februar 2025. Der Monat der Gerichtsverfahren

23.02.2025 (update)
Anfang Februar wurde der 'Fall Lina E.' erneut vor Gericht erörtert. Und zwar in einer Revisionsverhandlung vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Dabei ging es um das Urteil vom 31. Mai 2023 vor dem Dresdener Oberlandesgericht. Lina E. wurde damals - nach 98 Verhandlungstagen - zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Sowohl sie, als auch die anklagende Bundesanwaltschaft, gingen wegen der Höhe der ausgesprochenen Strafe in Revision. Der einen war es zu hoch, den anderen zu niedrig. Lina E. wurde damals zusammen mit drei weiteren Personen verurteilt, weil sie vermeintliche und reale Rechtsextremisten - im Zeitraum von Oktober 2018 bis zum Februar 2020 - in Wurzen, Eisenach und Leipzig angegriffen haben sollen. Diese wurden bei den Überfällen teils schwer verletzt. Der dritte Strafsenat des BGH will sein Revisionsurteil am 19. März 2025 bekannt geben. Ein paar Informationen darüber, was im Revisionsverfahren von wem erörtert wurde, gibt es in einem 20-minütigen Audiofile von 'Radio Dreyeckland'.entlassungLina E. wird am 31.05.2023 nach zweieinhalb Jahren aus der Haft - vorläufig - entlassen. Links und rechts neben ihr zwei weitere zu Haft Verurteilte aus dem Prozeß. - Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.

Wer erinnert sich noch an das Video vom 'Mönch von Lützerath'? Als er sich - auf einem schlammigen Acker - vor einer Einsatzhundertschaft aus Sachsen-Anhalt inszenierte. Nun, zwei Jahre später, stand er in NRW vor Gericht. Am 05. Februar wurde er vor dem Landgericht Mönchengladbach wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen á 30 Euro verurteilt. Außerdem muss er die Verfahrenskosten bezahlen.



Loic S. - so heisst der 'Mönch von Lützerath' mit bürgerlichen Namen - stand vor fünf Jahren schon einmal vor Gericht. Im ersten - und bisher einzigen - Elbchausseeverfahren musste er sich für seine Teilnahme an einer Demonstration des 'Schwarzen Blockes' am 07. Juli 2017 am Rande des G-20-Treffens verantworten. Damals war es zu teils erheblichen Sachschäden auf der Hamburger Elbchaussee gekommen.

Weitere Verfahren gegen Mitglieder der militanten autonomen Szene starteten im Verlauf des Monats. Am 19. Februar wurde - vor dem Münchener Oberlandesgericht - das Gerichtsverfahren gegen Hanna S. eröffnet. Und Freitag startete in Budapest der Prozeß gegen Maja T. Beiden wird die Beteiligung an gewaltsamen Überfällen auf vermeintliche und reale Rechtsextremisten im Februar 2023 in Budapest am Rand des "Tages der Ehre" vorgeworfen. Auch da gab es erhebliche Verletzungen. Öffentlich geworden sind hier insbesondere zwei Videos von Überwachungskameras, die zeigen, wie acht Personen einen mit einer Tarnhose bekleidete Mann von hinten an einem Bankautomaten angreifen und massiv auf ihn einschlagen. Unter anderem mit einem Teleskopschlagstock auf den Kopf.

Drucken E-Mail

Buch-Tipp: 'inside Tagesschau' - Enthüllungsjournalismus at his Best!

Eine Kurzkritik von Fred Kowasch

Akribisch, detailliert, schonungslos. 'inside Tagesschau' von Alexander Teske ist wirklich gut.
Bereits nach 70 Seiten willst Du nie mehr eine Ausgabe dieser Sendung sehen ....


Das Sachbuch liest sich flott. Gut strukturiert in einzelne Kapitel - von drei bis zehn Seiten - kann man es gut überall mit hinnehmen. In die Bahn, zum Arzt, ins Flugzeug. Hintergründige Recherche - im wahrsten Sinn des Wortes AUFKLÄREND. 

inside tagesschau teskeAlexander Teske hat ein paar Jahre beim mdr-Fernsehen in Leipzig gearbeitet. Am 1. Januar 2018 kommt er für sechs Jahre als Programmplaner zum NDR nach Hamburg. Dort wird die Tagesschau produziert. Das journalistische Flagschiff der ARD. Millionen schalten jeden Abend um 20 Uhr zur Sendung ein. Wie die Sendung gemacht wird, nach welchen Kriterien Themen ausgewählt (oder weggelassen) werden, dies beschreibt Teske sehr konkret an Dutzenden von Fallbeispielen. 

2018 bis 2023 sind sehr newsstarke Jahre. Innenpolitisch passiert in dieser Zeit sehr viel in der Bundesrepublik. Corona (und die Einschränkung von Grundrechten), der Ukraine-Krieg, die AfD zum ersten Mal im Bundestag. Im September 2018 berichtet die Tagesschau über sogenannte Hetzjagden in Chemnitz. Mit Schaum vor dem Mund und mit äußerst dürftigen Quellen. Teske skizziert anschaulich, wie es in der Redaktion bei diesem Thema zur Sache geht. Mit welchen Vorurteilen Themen aus Ostdeutschland behandelt werden.

Er beschreibt, warum die Ungenauigkeiten in Annalena Bearbocks Biografie erst nach Tagen ein Thema in der Sendung sind. Weshalb über journalistische Scoops (RKI-Protokolle, Laufzeitverlängerung von AKW's) zunächst nicht berichtet wird. Ein Kapitel widmet sich detailliert 'Journalisten', die die Seiten wechseln. Vom Journalismus an die Macht. Und zurück.

Es geht aber auch um Auslandsberichterstattung. ARD-Korrespondenten, die von weit her, (völlig kenntnisfrei) Einschätzungen abgeben. Um den Rummel um die britischen Royals. Immer und immer wieder. Die 'Sport'bericherstattung, die sich eigentlich nur um die deutsche Nationalmannschaft und die 1. Bundesliga dreht. Sportpolitik weitgehend unterlässt. 

Das Buch stürmt gerade die Bestsellerlisten. 22 Euro - gut angelegt. Hier gibt es ein paar Auszüge. Enthüllungsjournalismus at his Best!

Drucken E-Mail

Rio: Silvester an der Copacabana (Reblog)

Es ist die größte Silvesterparty der Welt. Mehr als zwei Millionen Menschen am Strand der Copacabana schauen zu, wenn um Mitternacht ein mehr als 20minütiges Feuerwerk beginnt. Ein Spektakel ohnesgleichen. Wohl dem, der einen schönen Balkon erwischt hat und das Ganze in Ruhe genießen kann. Eine Reportage in schönen Bildern.rio silvester4

Weiterlesen

Drucken E-Mail

VoD: Back to Black (Drama, 122 min, 2024, Amazon Prime Video)

Es gibt wohl kaum eine genialer inszenierte Kneipen-Szene als Amy Winehouse in einem Londoner Pub ihren späteren Liebhaber Blake trifft. Da brodelt es vor Wahnsinn und Madness, knistert es vor Musik, Drugs und Begierde. Und so geht es weiter. Ihre Alkohol-Abstürze (ja, dass kann jedem passieren), ihre Sehnsucht die sie in Texte und ihre Stimme giesst. Songs sind gerade deshalb so gut, wenn man die Lyrics selbst erlebt hat. 'Back to Black'. Eine Hymne für die Ewigkeit. In diesem Biopic meisterhaft eingebettet, genial umgesetzt. Ganz grosses Kino. Die lauernden Paparazzi, der Bruch, der Absturz. Das Ende mit 27. Zum Glück im Film nur als schwarze Tafel. Aktuell auf Amazon Prime Video.

Drucken E-Mail

+ Berliner Straßengang + Drehmaterial + 09./13./21.05.2002 + Teil 1 - 6 +



Unsere Reportage über die Berliner Streetgang 'Schlesi Warriors'. Gedreht im Mai 2002 im Kreuzberger Wrangelkiez, im Neuköllner Schillerkiez und auf dem Rummel in der Hasenheide. Ausgestrahlt am 19. Juni 2002 um 21 Uhr in der Sendung zdf.reporter. Moderiert von Steffen Seibert. Millionen sahen zu. Einer unser zehn besten Filme.



Seitdem der Film auf YouTube steht, haben ihn noch einmal 1,4 Mio angeklickt. Immer wieder gab es Fragen, was aus den Protagonisten von damals geworden ist. Den Wunsch, das gesamte Drehmaterial zu sehen. Dem Wunsch kommen wir jetzt nach. Im November und Dezember 2024 haben wir auf YouTube sechs Drehkassetten veröffentlicht. 109 Minuten insgesamt. Direkt und unverfälscht. Viel Spaß mit den Eindrücken von vor zwei Jahrzehnten. Und schreibt ruhig was in die Kommentare.

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Im Wortlaut: Festnahme wegen Mitgliedschaft in einer linksextremistischen Vereinigung (09.11.2024)

"Ausgabejahr 2024
Datum 09.11.2024
Festnahme wegen Mitgliedschaft in einer linksextremistischen Vereinigung

Die Bundesanwaltschaft hat gestern (8. November 2024) auf Grundlage zweier Haftbefehle des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs vom 24. März 2021 und 5. April 2024

den deutschen Staatsangehörigen Johann G.

im Zug von Erfurt nach Gera durch Beamte des Landeskriminalamts Sachsen festnehmen lassen. Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich in mehreren Fällen an einer kriminellen Vereinigung beteiligt zu haben (§ 129 Abs. 1 StGB). Zudem werden ihm gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung (§ 223 Abs. 1, § 224 Abs. 1 Nrn. 2 bis 5 StGB), Landfriedensbruch (§ 125 Abs. 1 Nr. 1 StGB), Sachbeschädigung (§ 303 StGB), Urkundenfälschung (§ 267 Abs. 1 StGB) und versuchter gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr (§ 315b Abs. 1 Nr. 3, Abs. 2 und Abs. 3 i.V.m. § 315 Abs. 3 Nr. 1b StGB) zur Last gelegt.

1. Im Haftbefehl vom 24. März 2021 ist im Wesentlichen folgender Sachverhalt zugrunde gelegt:

Johann G. gehört einer in und um Leipzig gegründeten Vereinigung an, deren Mitglieder eine militante linksextremistische Ideologie teilen. Dies schließt insbesondere die Ablehnung des bestehenden demokratischen Rechtsstaates, des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung sowie des staatlichen Gewaltmonopols ein. Die auch überregional vernetzte Vereinigung führte in den Jahren 2019 und 2020 gewaltsame Angriffe gegen Personen durch, die aus ihrer Sicht der „rechten Szene“ angehörten. Die Aktionen wurden in der Regel intensiv vorbereitet. Sie schlossen etwa im Vorfeld die Ausspähung der Lebensgewohnheiten der ausgewählten Tatopfer ein. Johann G. nahm an der Seite der gesondert verfolgten Lina E. (vgl. Pressemitteilung Nr. 25 vom 28. Mai 2021) innerhalb der Vereinigung eine herausgehobene Stellung ein und beteiligte sich persönlich an folgenden Gewalttaten:

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Dokumentarfilm: Paul Watson - Schützer der Meere (96 min, 2019, arte)

Er hat Greenpeace mitgegründet. Sich später von ihnen abgewandt, weil sie ihm nicht mehr radikal genug waren. In der Folge gründete der Kanadier Paul Watson 'Sea Shepherd'. Eine militante Tierschutzorganisation auf See, die sich für Wale, Thunfische und andere Meeresbewohner stark macht. Die durchaus auch mal andere Schiffe angreift, um sie am Fischen zu hindern.

Der Dokumentarfilm 'Paul Watson - Schützer der Meere' ist eine Hommage an den Gründer der Organisation. Er beginnt mit phantastischen Unterwasseraufnahmen, die sich durch den gesamten Film ziehen. Zeigt, mit welchen Aktionen Greenpeace entstand, welche Rolle Paul Watson dabei spielte. Wie erfolgreich 'Sea Shepherd' bis heute ist. Ausführlich kommt der Canadier zu Wort. Aber - fast nur er.

Und dies ist ein Manko dieses Werkes. Irgendwann scheint Regisseurin Lesley Chilcott die Distanz verlassen zu haben. Mutiert sie zum Fangirl. Was andere über Watson denken, was sie von seinen umstrittenen Aktionen auf See, von dem fast sektenhaften Leben an Bord seiner Schiffe halten, wird nicht thematisiert. Schade. Trotzdem - Ansehen. 95 Minuten engagierte Zeitgeschichte. Bis zum 25. Januar 2025 auf arte.

Drucken E-Mail

'Schwarzer Block' - Wie linke Militanz wirkt (Filmanfang)

Der "Schwarze Block" wurde Anfang der 80er Jahre in Frankfurt (am Main) 'erfunden'. Deshalb auch umfasst der Film eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten. Startbahn-West, Autonome-Antifa Göttingen, Rostock am 2. Juni 2007, G-20 in Hamburg, die Vorgänge am Hambacher Forst, das Gerichtsverfahren gegen Lina E. (und andere) in Dresden. Es gibt Gesprächspartner, die verdeckt auftreten (mit nachgesprochener Stimme), vermummt, aber auch offen. Autonome und Autonome Antifaschisten, Menschen vom 'Black Block', Klima-Aktivisten, Politikwissenschaftler. Es gibt legale Demonstrationen (und Ereignisse), bei denen ich sehr dezent gefilmt habe.



Es geht nicht darum, irgend jemand in Schwierigkeiten zu bringen, sondern zu informieren. Der Film kann - bestenfalls - eine Annäherung an das Mythos 'Schwarzer Block' sein. Er soll auch im Kino, in verschiedenen Städten, laufen. Möglichst mit anschließender Diskussion. Wenn Interesse an einer Aufführung besteht: über fredkowasch(at)interpool.tv Kontakt aufnehmen.

Transparenzhinweis: An dem Dokumentarfilm arbeiten wir seit einigen Jahren. Mittlerweile ist es ein gut fünfstelliger Betrag sein, den wir in dieses Projekt gesteckt haben. Fast alles selbst finanziert. Es gab aber auch - von 2022 bis 2024 - eine Kooperation mit dem Projekt 'Gute Gewalt - schlechte Gewalt' des Dresdener Beratungsinstitutes B3. Für die wir in dieser Zeit drei (rund 15 Minuten lange) 'No Comment Filme' realisiert haben. Die Themen: 'Black Block - Annäherung an einen Mythos', 'Von der Startbahn-West nach Lützerath - Radikaler Klimaprotest' und 'Antifa - Der Fall Lina E.'

Drucken E-Mail

RE-LIVE: Das Duell - Sahra Wagenknecht (BSW) gegen Alice Weidel (AfD)

09.10.2024
So etwas müsste es öfter geben. Zwei Wahlgewinner der letzten Urnengänge in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Was zunächst auffällt: viele politische Übereinstimmungen. Zu Waffenlieferungen nach Israel, der Ukraine, der Rolle der NATO. Erwartbar. Etwas Dissenz beim Thema Migration. Schwach wirkte Weidel, als sie Wagenknecht wegen Jahrzehnte alten Äußerungen angriff. Auch als das Thema auf Björn Höcke kam. Zum Schluss ging es dann noch einmal richtig rund. Eine halbe Stunde mehr hätte dieses 'Duell' gern noch vertragen. Immerhin: saubere Sache, dass es so etwas überhaupt gibt. ARD und ZDF 'brechen' da wirklich in die letzte Reihe. Unbegreiflich, warum sie so einen kurzweiligen Diskus nicht selbst anbieten.

Drucken E-Mail

Bier zwei, Wurst drei Euro. Ein Sonntag Nachmittag in der Kreisliga B.

Eine Reportage von Fred Kowasch

Als ich die kleine Durchgangsstrasse am Bach entlang gehe, höre ich sie schon: Schreie, die nach einem Fußballspiel klingen. Noch schnell die schräge Auffahrt mit ihren bunten Herbstblättern empor, dann empfängt mich eine weiss-rote Baustellenbegrenzung. Wird hier auch am Sonntag gearbeitet? Die Plastikteile führen mich zu einem Stahltisch mit Stahlkassette. "Vier Euro? Ein Geschenk!" Eine Eintrittskarte gibt es hier nicht. "Wie stehts?" "Null zu Null". Zehn Minuten spielen sie hier in Solingens Kreisliga B schon. Der Achte gegen den Fünften. Zum Glück habe ich wohl nichts verpasst. 

Ein Hit aus den 80ern

Die rote Laufbahn (ja, hier gibt es sie noch) ist schnell überquert. Erwartungsfroh stehe ich am Spielfeldrand und sehe ein wirklich rasantes und technisch anspruchvolles Match. Bei dem zunächst die Torchanchen fehlen. Kurz vor dem Pausenpfiff bekommt Union Solingen, die wirklich erste gute Gelegenheit. Folgerichtig steht es 1:0. "Völlig losgelöst ...." schallt es aus den Lautsprechern. Major Tom. Ein Hit aus den 80ern. Danach kommt - erstmal Nix. Kein Spielstand. Kein Torschütze. Wenig später pfeifft der Schiedsrichter zur Pause. Weil mir langweilig ist, schlendere ich ein paar weissen Baucontainern entgegen. Was wäre ein Fußballerlebnis am Sonntag ohne Bier und Bratwurst?
union solingen heimspiel 2024

Weiterlesen

Drucken E-Mail

Klare Kante: Wenn der Laden auseinander fliegt

Ein Kommentar von Fred Kowasch

25.09.2024
Exakt vor sechs Jahren - im Herbst 2018 - war die Welt für Bündnis 90/ Die Grünen noch in Ordnung. In den Nachrichten fast täglich Informationen zum Stand der Räumung im Hambacher Forst. Ein kleines Waldgebiet westlich von Köln, dass für einen Braunkohletagebau den Erdboden gleich gemacht werden sollte. Baumhäuser und intakte Buchen fielen. Während des Polizeieinsatzes starb ein Mensch. 

qualitätswahre aus leipzigWenig später die Botschaft eines Gerichtes: der (Rest)Wald soll erhalten bleiben. Gleichzeitig mobilisierte die Initiative 'Fridays for Future' Hunderttausende. Am Endes des Jahres 2018 standen Bündnis 90/Grüne bei über 20 Prozent.

Heute haben sie sich halbiert.

In der öffentlichen Wahrnehmung ist diese Partei so etwas wie 'das Letzte' geworden. Freunde schreiben von "Reaktionären", die die Leitlinien der deutschen Politik bestimmen. 'Grün sein' ist mittlerweile staatskonform. Etwas, was es zu bekämpfen gilt. Nicht umsonst erhält - im Osten - die AfD den größten Zuspruch unter wählenden Jugendlichen. Der Westen wird folgen.

Die Republik ist gerade im Umbruch. Eine rechtsnationale Partei, die an die 30 Prozent in drei Bundesländern holt. Ein politisches Pendant dazu, dass - aus dem Stand - zweistellig in die Landtage einzieht. 

Und ja, endlich passiert mal was in diesem verstaubten Land. Nix ist "alternativlos." Endlich wird die abgehobene, elitäre Bundespolitik aufgemischt. Der Abgang des Bundesvorstandes von Bündnis 90/ Die Grünen - am Abend kam die Ankündigung des kompletten Parteiaustrittes der Vorstandes der 'Grünen Jugend' hinzu - dürfte da erst der Anfang sein.

Zieht die FDP nicht bald die Reißleine, ist es mit ihr vorbei. Die Partei des (west)deutschen Spießertums. Eine Klientenclique für Waffenlobbyisten und Tempo-230-Fahrer. Eine, die das Thema Bürgerrechte längst aufgegeben hat. Deren 'Lautsprecher' (Kubicki) sich selbst wohl kaum noch ernst nehmen kann. Der klassische Tiger, der immer wieder auf dem Bettvorleger landet ....

Wenn der Laden auseinander fliegt. Endlich macht Politik wieder so richtig Spaß.

Drucken E-Mail

Video on Demand: Bettina (Dokumentarfilm, 107 min, 2022, mdr)

"Sind so kleine Hände". Welcher Babyboomer kennt es nicht. Das Lied von den kleinen Kindern, verletztlich, beschützenswert, noch in der Entwicklung. Gesungen von einer DDR-Liedermacherin, mit ausdrucksstarker, fast aggressiver Stimme. Jahrelang hat die Öffentlichkeit Bettina Wegener auf diese Ballade reduziert. Dabei hat sie auch noch viele andere einprägsame Lieder komponiert.

Der Dokumentarfilm 'Bettina' von Lutz Pehnert erzählt ihre Lebensgeschichte. Deutsch-deutsche Zeitgeschichte gleichsam, die ewige Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Eine spannende Reise in die Welt, als die Mauer noch stand. Und Mut mit Knast 'belohnt' wurde.

Den Film gibt es noch bis zum 2. November 2024 online in der ARD-Mediathek. Es gibt ihn allerdings auch bei Amazon Video zu erwerben.

Drucken E-Mail

Video on Demand: Die Newsreader (Serie, 6 Teile a 53 min, 2021, arte)

Back in the eighties. Paul Hogan alias Crocodile-Dundee, die Thatcher-Jahre, der Absturz des Space-Shuttle. Über all dies berichten die Newsmaker in einem - fiktiven - australischen TV-Sender. Es geht um Eitelkeiten, Karrieren und - natürlich - auch um die Liebe unter Kollegen. So was bleibt nicht aus, wenn man stundenlang auf engsten Raum hockt, ständig 'unter Strom' steht. Gut anzusehende Serie, die (nicht nur Ex-Journalisten) nach der nächste Folge lechzen lässt. Alle Folgen gibt es noch bis zum 27. Februar 2026 auf arte.

Die Staffel 2 - tut sie euch nicht an. Sie ist nur schwacher Aufguss, eine unnötige Verlängerung. Bekanntlich ist manchmal weniger - mehr.

Drucken E-Mail