+ Dokumentarfilm + 'Inside HogeSa' - Von der Strasse ins Parlament (92 min, interpool.tv, 2018) +


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Köln, am letzten Oktobersonntag 2014. Tausende von muskelbepackten Männern, die unter dem Motto 'Hooligans gegen Salafisten' (HogeSa) durch die Kölner Innenstadt ziehen. Hooligans, Türsteher, Rocker, Rechtsradikale. Die Demonstration endet in Ausschreitungen am Hauptbahnhof. Tagelang bestimmen die Ereignisse von Köln, bestimmt das Bild vom umgekippten Polizeibus, die Schlagzeilen. Die Öffentlichkeit fragt sich seither: wie konnte dies passieren? Warum haben die Sicherheitsbehörden geschlafen?

In der Folgezeit dominieren - in Ost wie West - 'Pegida'-Demonstrationen das Straßenbild. Im Herbst 2017 schließlich zieht die AfD erstmals in den Deutschen Bundestag ein. Politikwissenschaftler und LKA-Ermittler sind sich einig: 'HogeSa' hat für diese Entwicklung den direkten Anstoß gegeben.



In 'Inside HogeSa - Von der Straße ins Parlament' begleiten wir die Protagonisten der Szene vier Jahre lang. Zum ersten Mal reden rechte Hooligans,'Nationale Sozialisten' und 'Pegida'-Vertreter offen vor der Kamera. Ein 92-Minuten-langer Dokumentarfilm, der einen Einblick in eine Szene gibt, den es so vorher noch nicht gab. Der durchaus schockieren kann.

Wen der Trailer neugierig gemacht hat, kann sich gern den kompletten Film ansehen. Er kostet 4,99 (Ausleihe 48 Stunden) und 9,99 Euro (all). Zusätzlich bekommt er dann bei VIMEO die Interviews mit Tatjana Festerling und 'Captain Flubber' in voller Länge zu sehen. Der Film wurde von uns mit 10.000 Euro selbst finanziert. Aus Gründen der Unabhängigkeit haben wir auf eine Filmförderung und die Unterstützung öffentlich-rechtlicher Sender verzichtet.

Im Wortlaut: Rechtsextremistische Mischszene (NRW-VS-Bericht 2022)

"(....) Mehrere führende Akteure der rechtsextremistischen Mischszene reduzierten 2022 ihre Aktivitäten deutlich. Dies hing maßgeblich mit Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden zusammen.

Führungsmitglieder der Bruderschaft Deutschland waren im Zuge der Ermittlungen gegen die Gruppe S., die derzeit vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wegen der Bildung einer rechtsterroristischen Gruppierung angeklagt ist, unter Druck geraten. Der ehemalige Vizechef der Gruppierung wird in der Anklageschrift zur Gruppe S. namentlich erwähnt, weil er telefonischen Kontakt zu Mitgliedern der mutmaßlich terroristischen Gruppierung hatte. Weitere Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Handels mit Betäubungsmitteln und anderer Straftaten, gegen Führungspersonen und Mitglieder führten dazu, dass die Bruderschaft Deutschland ihre Aktivitäten zunächst zu Beginn des Jahres 2022 merklich einschränkte und schließlich einstellte. Im Sommer 2022 löste sich die Gruppierung selbst auf. Sie schaltete ihre Social-Media-Präsenzen ab und trat mit der Vereinskleidung öffentlich nicht mehr auf. Die Auflösung ist vor allem der länger schwelenden Führungskrise geschuldet. Zusammen mit der Bruderschaft Deutschland hat sich ebenfalls die zugehörige Frauenorganisation, die sich zunächst Schwesternschaft Deutschland und später Die Ruhrpott Uschis nannte, aufgelöst. Einige ehemalige Mitglieder der Bruderschaft Deutschland nehmen mittlerweile an Demonstrationen der Corona-Protestler-Szene teil oder sind in andere Szenen des Rechtsextremismus abgewandert. Insgesamt besaß die Bruderschaft Deutschland zu ihrem Höhepunkt ein Personenpotential von etwa 60 Personen.

Mönchengladbach steht auf ist 2022 öffentlich nicht in Erscheinung getreten. Nachdem die Führungsperson Dominik Roeseler 2021 wegen Anstiftung zur Beleidigung zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung und wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, hat die Gruppierung ihre Aktivitäten eingestellt.

Auch die First Class Crew - Steeler Jungs scheint ihre Hochphase hinter sich zu haben. Zum einen haben die Corona-Schutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren die Handlungsmöglichkeiten der Gruppierung eingeschränkt. Zum anderen wirkte sich das Verbotsverfahren des Bundesministeriums des Innern und für Heimat gegen die Rockergruppierung „Bandidos MC Federation West Central“ im Sommer 2021 auch auf die First Class Crew - Steeler Jungs aus. Deren Führungsperson war gleichzeitig auch Präsident der Untergruppierung „Bandidos MC Essen-East“. Im Zuge des Verbotes durchsuchte die Polizei eine Gaststätte, die zugleich als Treffpunkt der Essener Rockergruppierung und der First Class Crew - Steeler Jungs fungierte. Des Weiteren führten Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Gruppierung dazu, dass sich einige Mitglieder abwandten.

2022 führte die First Class Crew - Steeler Jungs wieder einige „Spaziergänge“ durch Essen-Steele durch. Allerdings hat sich Quantität und Qualität dieser Aktionsform im Vergleich zur Hochphase der Gruppierung 2019 geändert. So beteiligten sich daran kaum mehr als ein Dutzend Personen. Der überwiegende Teil trug keine T-Shirts der Gruppierung mehr. Zudem fanden die „Spaziergänge“ nicht zu einem festen Termin statt, so dass diese eher den Charakter eines kleinen „Flashmobs“ hatten. Wie in früheren Jahren wurden keine Plakate oder Banner gezeigt und keine Reden gehalten. (....)"


Quelle: https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/verfassungsschutzbericht_nrw_2022.pdf

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Im Wortlaut: "Führungsprobleme" bei der "Rechtsextremistischen Mischszene"

" (....) Die rechtsextremistische Mischszene war 2021 durch andauernde Führungsprobleme geschwächt. Der Vorsitzende von Mönchengladbach steht auf, Dominik Roeseler, wurde im Januar 2021 zu vier Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung durch das Amtsgericht Mönchengladbach verurteilt. Roeseler hatte zwei rechtsextremistische Komplizen im Mai 2019 dazu angestiftet, einen Schweinekopf vor einer Moschee abzulegen, was das Amtsgericht als Anstiftung zur Beleidigung bewertete. Im Übrigen hatten die Täter ein Hakenkreuz an die Wand der Moschee gesprüht. Im Juli 2021 verurteilte ihn das Amtsgericht Mönchengladbach außerdem zu einer Geldstrafe von 2.550 Euro wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht. Roeseler hatte auf dem Facebookprofil von Mönchengladbach steht auf zu einem „Spaziergang“ aufgerufen. Trotz einer Untersagung der Versammlung durch die Polizei führte er die Versammlung durch. Nicht zuletzt wegen der Verurteilungen war Roeseler 2021 kaum noch öffentlich präsent.

Ebenso hatte die Bruderschaft Deutschland Führungsprobleme. Bereits im Frühjahr 2020 hatte sich eine der beiden Führungspersonen zurückgezogen, nachdem im Februar die Polizei eine Razzia bei der Gruppe S. durchführte und deren Mitglieder inhaftierte. Der Prozess gegen die Gruppe S. wegen der Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung begann im April 2021 vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. In der Anklageschrift ist diese Führungsperson der Bruderschaft Deutschland als Kontakt der Gruppe S. aufgeführt. Die zweite Führungsperson der Bruderschaft Deutschland stand im Frühjahr 2021 vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf ihr Handel mit Betäubungsmitteln vor. Im Mai 2021 wurde sie für sechs Wochen inhaftiert, um die Teilnahme an der Hauptverhandlung sicherzustellen. Das Amtsgericht verurteilte die Person am 24. Juni 2021 zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung.

Und auch bei den Steeler Jungs hatte die Führungsperson 2021 Probleme mit den Sicherheitsbehörden. Diese war zugleich Kopf der Rockergruppierung „Bandidos Essen-East“. Im Juli 2021 verbot das Bundesministerium des Innern und für Heimat die „Bandidos MC Federation West Central“ mitsamt ihrer 38 Teilorganisationen, wozu die „Bandidos Essen-East“ zählten. Zweck der verbotenen Vereinigung sei laut der Verbotsverfügung gewesen, „einen territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene anzustreben und entsprechende Ansprüche regelmäßig auch mit Gewalt, insbesondere gegenüber anderen Rockergruppierungen in ihrem regionalen Einflussgebiet durchzusetzen“. Im Zuge des Verbots beschlagnahmte die Polizei das Vereinsvermögen und durchsuchte eine Gaststätte, die als Treffpunkt der Essener Rockergruppierung fungierte. Zugleich ist diese Gaststätte der Treffpunkt der Steeler Jungs. (....)"

Quelle: https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/vs_bericht_nrw_2021.pdf

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Im Wortlaut: 'Rechtsextremistische Mischszene' (NRW-VS-Bericht 2020)

"Ausgehend von HoGeSa und PEGIDA haben sich in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren mehrere Gruppierungen herausgebildet, die sich aus organisierten Rechtsextremisten, Angehörigen der Hooligan- und Rockerszene sowie sogenannten Wutbürgern zusammensetzen. Sie sind miteinander vernetzt, unterstützen sich gegenseitig und agieren gemeinsam im öffentlichen Raum. Diese Mischszene hat sich rechtsextremistisch politisiert. Das verbindende Element bilden dabei Fremden- und Islamfeindlichkeit sowie das behauptete Versagen des Staates gegenüber der vermeintlichen Kriminalität von Migranten. (....)

Insbesondere mobilisierte die rechtsextremistische Mischszene für eine Protestveranstaltung, die die Initiative Querdenken am 6. Dezember 2020 in Düsseldorf veranstaltete. Dabei stand der Szene die Veranstaltung am 7. November 2020 in Leipzig vor Augen, als Rechtsextremisten und Hooligans sich Auseinandersetzungen mit der Polizei und mit politisch Andersdenkenden lieferten. Dem Aufruf nach Düsseldorf folgten schätzungsweise 300 bis 400 Rechtsextremisten, darunter rund 150 Angehörige der rechtsextremistischen Mischszene, unter anderem von der Bruderschaft Deutschland und den Steeler Jungs. Als eine Gruppe von überwiegend Rechtsextremisten im Laufschritt in Richtung von Gegenprotestlern außerhalb der Versammlungsfläche lief, hielt die Polizei sie auf. Die Rechtsextremisten wurden von der Versammlung ausgeschlossen und anschließend geschlossen zum Hauptbahnhof begleitet. Zu dieser Gruppe zählten neben der rechtsextremistischen Mischszene auch Führungspersonen von Die Rechte und der Partei Der III. Weg. Die Distanzierung des Versammlungsleiters auf der Bühne von der rechtsextremistischen Mischszene sorgte bei den Rechtsextremisten für Unmut."

Quelle: https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/VS_Bericht_NRW_2020.pdf

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'Heisse Luft' - Die Bundestagsanfrage 19/25993 zu Querdenken/Hooligans/HogeSa

29.01.2021
Unwissenheit, Unfähigkeit oder bewusstes, taktisches Verschweigen? Wer sich einmal die Mühe macht, die 40 Antworten der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der 'Grünen' im Bundestag zum Thema 'Gefahr durch rechtsextreme und verschwörungsideologische Instrumentalisierung der Anti-Corona-Politk Demonstrationen' zu lesen, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Wissensstand, der darin - beispielsweise zur Teilnahme von Hooligans an der Kundgebung/Demonstration von Querdenken am 07.11.2020 in Leipzig geschildert wird - war schon wenige Tage später allgemein öffentlich bekannt. 

Besonders eklatant ist das veröffentlichte (Nicht)wissen in Bezug auf eine Kundgebung von Querdenken am 06. Dezember 2020 in Düsseldorf. Wer vor Ort war, konnte durchaus sehen. Und auch zählen. Insgesamt nahmen mehrere Hundert Hooligans/Rechtsextreme aus dem Umfeld der 'Hooligans gegen Salafisten (HogeSa) an der Veranstaltung teil. Mehr Hintergrunddetails gibt es in dem folgenden Bericht.
hogesa bei querdenken 06122020 ds1925993Quelle: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/259/1925993.pdf

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#dus0612 - Mobilisierung 'Unterm Radar'. HogeSa zu Gast bei 'Querdenken' (Reblog)

06.12.2020, 21:54 Uhr (update 07.12. 20:53 Uhr)
Die Mobilisierung war wochenlang geplant. Und sie verlief weitgehend konspirativ. Faktisch unter dem 'Radar' der Sicherheitsbehörden. Gut 500 Hooligans, Rocker und Rechtsradikale kamen an diesem 2. Advendssonntag zu einer Kundgebung von 'Querdenken' in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Intern aufgerufen hatten die 'Hooligans gegen Salafisten' (HogeSa). Eine Gruppe, die bundesweit bekannt wurde durch eine Demonstration am 26. Oktober 2014. Als in Köln bis zu 5.000 demonstrierten, vor dem Hauptbahnhof publikumswirksam ein Polizeibulli 'fiel'. 
dus0612 2Einige - vermeintliche - Kenner der 'Szene' hielten sie politisch für längst 'tot'. Dass die Szene nach wie vor mobilisierungs- und kampagnenfährig ist, zeigte dieser Sonntag zu Düsseldorf. Hooligans aus Düsseldorf, Offenbach, Frankfurt (Main), Nürnberg, Magdeburg und Leipzig. Dazu Teilnehmer aus Essen, Dortmund, Mönchengladbach und Duisburg waren vor Ort. Und zum Schluss kam die 'HogeSa'. 130 von ihnen hatten sich am Nordpark getroffen, um dann - weitgehend ungehindert - zur Kundgebung in den Rheinpark zu laufen. Im Gepäck drei Pappkarton mit schwarz-weissen 'Widerstand'-Schals. Vor Ort verteilt auch von dem einstigen Frontmann der Hooliganband 'Kategorie C', Hannes Ostendorf.


Dann erfolgten auch noch einige vorläufige Festnahmen. Eine, als ein Transparent von HogeSa vor der Bühne aufgebaut werden sollte. Die Veranstalter von 'Querdenken' die Polizei um Hilfe riefen. Weil sie die Hools in ihren schwarzer Kleidung für Mitglieder der 'Antifa' hielten. Wie sie im Nachhinein erklärten. Die Organisatoren von HogeSa werten diesen Auftritt am 06. Dezember 2020 intern als Erfolg. Auch wenn sie ihr eigentliches Ziel - mit Hunderten Sympatisanten öffentlichkeitswirksam durch Düsseldorf zu laufen - nicht erreicht hatten.
dus0612 3Rund 500 Hooligans, Rocker und Rechtsextreme beiteiligten sich am 06. Dezember 2020 an einer Kundgebung in Düsseldorf.
Fotos: Fred Kowasch, All Rights Reserved

Anmerkung: interpool.tv arbeitet momentan an einem zweiten Teil der Dokumentation 'Inside HogeSa'. Wann der Film fertig gestellt und veröffentlicht sein wird, ist momentan noch unklar.

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Im Wortlaut: "Rechtsextremistisch geprägte Mischszenen" (VS-Bericht-NRW 2019)

"Die öffentlichen Diskussionen der letzten Jahre über Migrations- und Fluchtbewegungen nährten in der rechtsextremistischen Szene die Hoffnung, Menschen für die eigenen Ziele gewinnen zu können. Festzustellen ist, dass fremden- und islamfeindliche Agitationsmuster auch außerhalb des organisierten Rechtsextremismus an Zuspruch gewonnen haben.

Dies zeigte sich bereits 2014, als die Formation „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) entstand, bei der Hooligans mit Rechtsextremisten zusammenwirkten. Auch wenn die Hooligans sich nicht parteipolitisch vereinnahmen lassen wollten, vernetzten sie sich deutschlandweit mit Rechtsextremisten und mobilisierten zu Veranstaltungen an zentralen städtischen Orten, um öffentliche Resonanz zu erzielen. Die verbindende Klammer zwischen Hooligans und Rechtsextremisten waren eine gewaltbereite Erlebnisorientierung sowie Islamfeindlichkeit. Darüber hinaus gab es seit 2015 auch in mehreren nordrhein-westfälischen Städten Veranstaltungen, die sich an „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) in Dresden orientierten. An diesen beteiligten sich neben Rechtsextremisten ebenfalls Hooligans und Personen, die man als „Wutbürger“ charakterisieren kann. Der inhaltliche Schwerpunkt der Versammlungen lag auf der Flüchtlingspolitik. Dabei variierten die Positionen zwischen einer Kritik an der Migrations- und Asylpolitik der Bundesregierung und rechtsextremistischer Agitation. Zudem wird unter anderem versucht, durch bürgerwehrähnlich-uniformes Auftreten einzuschüchtern und mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen und damit zu suggerieren, der Staat komme seiner Schutzfunktion gegenüber dem Bürger nicht nach. (....)

Bewertung, Tendenzen, Ausblick

(....) Es ist zu erwarten, dass sich dieses Milieu wiederkehrend motivieren lässt, gemeinsam auch in größerer Zahl an Veranstaltungen teilzunehmen, sobald es einen vermeintlichen oder tatsächlichen verbindenden Anlass gibt. Hierzu zählen medial bekanntgewordene Straftaten von Flüchtlingen oder andere Themen mit vermeintlichem Skandalisierungspotenzial. Rechtsextremisten wird durch die Veranstaltungen die Gelegenheit geboten, ihre demokratie- und fremdenfeindlichen Positionen außerhalb der eigenen Szene zu verbreiten. Zudem zeigen Hooligans, Rocker und „Wutbürger“, dass sie eine Abgrenzung vom Rechtsextremismus als irrelevant oder gar als falsch ansehen. Insofern sind diese Mischszenen erstens ein Symptom für die Entgrenzung des Rechtsextremismus der letzten fünf Jahre. Zweitens setzt sich hier eine Politisierung einer gewaltaffinen Szene fort, die bereits mit HoGeSa im Jahr 2014 einsetzte."


Quelle: https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/VS_Bericht_NRW_2019.pdf

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#InsideHogeSa2: Durchsuchungen des Staatsschutzes im Raum Düsseldorf

02.04.2020
Wie aus einer gemeinsamen Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei Düsseldorf hervorgeht, hat es am Mittwoch (01.04.2020) Hausdurchsuchungen bei drei Männern in Düsseldorf, Neuss und Herne gegeben. Die Durchsuchungen wurden vom Düsseldorfer Staatsschutz durchgeführt. Laut Informationen des WDR - der nach eigenen Angaben am Rande einer Durchsuchung vor Ort war - soll es sich dabei um Mitglieder der 'Bruderschaft Düsseldorf' handeln. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu hören war, ist die Bruderschaft bundesweist organisiert. Sie ist Teil des HogeSa-Netzwerkes, was im letzten halben Jahr eine gewisse Renaissance erfuhr. Die 'Bruderschaft Düsseldorf' sieht sich selbt als eine Art von 'Bürgerwehr'. Verbindungen gibt es zu ähnlichen Gruppen in Essen, Köln und Herne sowie zum Verein 'Mönchengladbach steht auf'.
ddorf 17112018Bekanntlich arbeitet interpool.tv an Teil 2 der Dokumentation 'Inside HogeSa'. Einen Teil davon wird auch die Berichterstattung zum 17. November 2018 einnehmen. Als sich am Düsseldorfer Landtag Hooligans aus M'Gladbach, Köln, Duisburg und Düsseldorf mit anderen trafen, um gegen den EU-Flüchtlingspakt zu demonstrieren. Es am Rande zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten kam. Im Bild (aus dem Schnittraum): die vorläufige Festnahme eines Mitgliedes der 'Bruderschaft Düsseldorf'.

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#insidehogesa2: 'Steeler Jungs' - Spontanbeifall aus dem Eiscafé (01.08.2019, Reblog)

von Fred Kowasch, Essen-Steele

Knapp 400. Alt-Hools aus Essen, Duisburg. M'Gladbach, Dortmund. Und andere 'Kaliber' .... Interessant: der Aufzug wurde im Eiscafé von zahlreichen Besuchern dort beklatscht. Hatte ich so auch noch nicht gesehen. Und gehört ....

Wie mobilisierungsfährig die HogeSa-Szene nach wie vor ist, zeigt sich an diesem Donnerstagabend mitten Im Ruhrpott. Kaum offizielle Werbung für diesen 'Spaziergang' durch die Innenstadt von Essen-Steele. Seit zwei Jahren gibt es sie, die 'Steeler Jungs'. An diesem 1. August 2019 waren es so viel wie noch nie. Dazu beigetragen hatte vor allem der Tod des kleinen Jungen im Bahnhof von Frankfurt/Main, drei Tage zuvor.


Anmerkung: Wir haben uns entschlossen, die Dreharbeiten fortzusetzen.
Ob jedoch ein abendfüllender Dokumentarfilm entstehen wird, wissen wir zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht.

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Im Wortlaut: Politisch-motivierter Extremismus im Fußball (Drucksache 19/9616)

"Die Organisation von Demonstrationen durch vereinsübergreifende Strukturen der Hooligan-Szene, insbesondere durch „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa), hat zuletzt erheblich an Bedeutung verloren. Insbesondere in den Jahren 2014 und 2015 beteiligte sich noch eine erhebliche Zahl von Hooligans an solchen Veranstaltungen.

Schließlich besuchen die rechtsextremistischen und rechtsextremistisch beeinflussten Teile der Hooligan-Szene regelmäßig spezifisch für sie ausgerichtete Konzertveranstaltungen, wie z. B. die Konzerte der Band „Kategorie C“. (....)

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es HoGeSa, GSD, BDH oder einem anderen, vereinsübergreifenden Hooligan-Netzwerk bei einem geeigneten Anlass gelingen könnte, sich zu reorganisieren und wieder ein erhebliches Personenpotenzial für Demonstrationen zu mobilisieren. So beteiligten sich etwa im September 2018 rund 250 Personen an einem Trauermarsch für einen verstorbenen HoGeSa-Mitgründer. Anlass war der zunächst bestehende Verdacht, dass dieser einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein könnte. Die im Anschluss an diesen Trauermarsch ins Leben gerufene Initiative zur erneuten Vernetzung aller „Patrioten“ entfaltete bis jetzt allerdings keine nennenswerten Aktivitäten.

Das BfV beobachtet die Entwicklung und Neubildung von vereinsübergreifenden rechtsextremistischen Strukturen in der Hooligan-Szene aufmerksam."

Quelle: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/096/1909616.pdf

trauermarsch1 20092018

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Mönchengladbach: Rechte Hooligans 'schützen' AfD-Treffen (06.02.2019)

06. Februar 2019
Im 'Haus Erholung' in Mönchengladbach hat die AfD zu einem Bürgerdialog geladen. Um Gegenproteste zu verhindern, haben rechte Gruppen schon früh zu einer eigenen Kundgebung eingeladen. Ihre Rechnung geht auf: Protest in Sichtweite gibt es an diesem Tag nicht. Statt dessen eine Demonstration von knapp 100 Menschen, die durch die Stadt zieht. Unter ihnen etliche Hooligans von Borussia Mönchengladbach aus dem HogeSa-Umfeld. In der Innenstadt kommt es zum kurzen Aufeinandertreffen mit Gegendemonstranten.

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