+ Dokumentarfilm + Black Block - Wie linke Militanz wirkt (89 min, interpool.tv, 2023) +



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Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Wenn ihr eine Kinovorstellung machen wollt: einfach bei fredkowasch(at)interpool.tv melden.

Unerwünschte Aufklärung – Was aus 'Whistleblowern' im Sport geworden ist (III)

Vor acht bis zehn Jahren sorgten ihre Fälle für Schlagzeilen. Insider aus dem Radsport, die ihr Wissen öffentlich machten. Über Dopingpraktiken berichteten, über die Mittäterschaft von Trainern, Ärzten und Funktionären sprachen. Ihre Aussagen schockierten die Öffentlichkeit, gaben einen Einblick in die bis dahin weitgehend verdeckten Strukturen im professionellen Radsport. Die Folgen jedoch waren überschaubar. Konsequenzen gab es so gut wie keine. Eine Serie über Whistleblower, ihre Motive und die Konsequenzen.

von Ralf Meutgens und Fred Kowasch

Der gewissensgeplangte Sportarzt:

"Wenn man sich dazu entschliesst, sowas aufzudecken, an die Öffentlichkeit zu gehen, dann muss man leider wirklich rücksichtslos sein. Und mit genau so harten Bandagen kämpfen wie die Gegenseite. Hätte ich nicht den Sportwissenschaftler in der Praxis damals gewarnt, wären die Festplatten nicht gelöscht worden. Ich hätte mich von der NADA nicht abwimmeln lassen dürfen, und ich hätte wahrscheinlich direkt zur Staatsanwaltschaft gehen sollen."  

radsport1Heute weiss es Johannes Lüke besser. Im Oktober2006 nicht. Damals arbeitete er als junger Arzt in einer renommierten Hamburger Sportmedizin-Praxis als Vertretung. Dabei erfuhr er vom systematischen Doping mehrerer bekannter Crossfahrer. 

Er machte dies in einer großen überregionalen Tageszeitung öffentlich. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelte und am Schluss akzeptierte der renommierte Sportmediziner, den Lüke vertreten hatte, einen Strafbefehl über 39.000,- Euro. Auswirkungen auf die Approbation oder die Kassenzulassung des renomierten Arztes hatte dies nicht. Die beteiligten Radsportler kamen – aufgrund der dafür unzureichenden Gesetzeslage – weitgehend ungeschoren davon. Auch vom BDR bekamen sie nach jahrelangen sportrechtlichen Diskussionen keine Strafe.

Für Johannes Lüke hatte dieser Fall erheblich negative Auswirkungen. Seine 10.000 Euro an Anwaltskosten hat ihm bis heute keiner bezahlt. Seit seiner Aussage gilt er in der deutschen Sportätzteszene als 'verbrannt': 

Zu Teil 1 und 2 dieser Geschichte geht es hier ....

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G-20: "The battle of Hamburg" - Strassenkampf ungefiltert (No Comment)

Es war wohl einer der heftigsten Straßenschlachten, die die Bundesrepublik in den letzten 25 Jahren gesehen hat. Wie heftig, zeigt das folgende 45-Minuten lange No-Comment-Video. Aufgenommen am Freitag, den 07.07.2017 zwischen 20:00 und Mitternacht im Hamburger Schanzenviertel. Gedreht von einem französischen Videoteam, zeigt es minutiös die Riots aus der Sicht der steinewerfenden Autonomen. Zu sehen auch, wie hessische Polizeieinheiten zunächst versuchen, die Herrschaft über die Straßen im Schanzenviertel zurück zu erobern. Massiv mit Steinen angegriffen werden, dann die Flucht ergreifen. Strassenkampf, ungefiltert. Mehrfach dabei auch zu hören: der Schlachtruf "Ahu". Eigentlich aus der Hooliganszene bekannt. Im Video auch zu sehen, wie Läden geplündert, Bankautomaten zerstört werden. Als für Stunden Anarchie herrschte.

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G-20: "Steine!"- Hinter den Wasserwerfern an den Landungsbrücken

von Fred Kowasch, Hamburg

"Alles ganz?! "Gesund geblieben?". "Überlebt?". Die Reaktionen nach so einem Hamburg-Ausflug sind vielfältig. Dabei wollte ich eigentlich nur am Hafen ein Fischbrötchen essen. Und ein paar Aufnahmen machen. Solche Riots laufen - im Prinzip - nach den gleichen Mustern ab. Und: hinter den Frontlinien ist es oftmals sehr ruhig. Da trifft man einen Anwohner, der mal schnell mit seinem Roller vorbei gekommen ist. Selbstverständlich filmt er auch. Mit dem Handy. Der Koch und der Kellner einer nahe gelegenen Pizzaria machen gerade Pause. Ihre Smartphones nicht. Hin und wieder fliegen von vorn ein paar Steine durch die Luft, prallen ab auf dem Asphalt. Im Gegenlicht sind sie gut erkennbar. "Ich würde hier nicht ohne Helm stehen." Jaja. 


Dann geht es voran. Die Wasserwerfer spritzen. Der Räumpanzer rollt - im Abstand von Hundert Metern - hinterher. Mittlerweile habe ich die Fußgängerüberführung erklommen. Da fragt mich ein TV-Reporter: "Wo sind wir eigentlich, hier?" Muß ein Profi sein. Der anschließend bei N24 auf Sendung geht. Unten explodiert ein Böller. Ein Polizist bricht zusammen. Die Menge johlt. Abseits liegen ein paar Beamte erschöpft am Boden. Ein Kollege hat sein Bild des Tages gemacht. Mit dem Teleobjektiv. Es wird später auf stern.de erscheinen. Ich schaue kurz, was ich gedreht habe, gehe zum Imbiss an die Landungsbrücken. "Ein Matjes-Brötchen bitte". "Drei Fünfzig". Hungrig beiße ich hinein. Der Tag ist ja noch nicht zu Ende.

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G-20: 'Welcome to hell' - Warum eine Demo nach Hundert Metern eskalierte

von Fred Kowasch, Hamburg

06.07.2017
Wenn man eine Demonstration 'Welcome to Hell' nennt und am Vorabend des G-20-Gipfels aufläuft, braucht man sich nicht wundern, wenn die Regierenden dass nicht gern sehen. Schon im Vorfeld hatten Justizminister Heiko Maas und Bundesinnenminister Thomas de Maizière faktisch die Devise ausgegeben: 'Knüppel frei'. 100 Meter waren am Hamburger Hafen gerade gelaufen, da ging schon nicht mehr. Rund zwei Drittel der Demonstranten in den beiden vorderen Blöcken sind sichtbar vermummt. Gewalttätig waren sie zu dieser Zeit nicht. Ein paar ziehen sich zu dieser Zeit noch am Rande um. Bürgerliches Outfit runter, schwarze Klamotten an. Ich hörte deutsch, italienisch, französisch. Griechisch nicht.
hafenspannung
Auf einmal kommen seitlich Hunderte Cops in Kampfmontur. Fast alle sind vermummt, viele haben die Augen weit aufgerissen. Nach gut einer halben Stunde dann Hektik. Dutzende Autonome klettern plötzlich am seitlichen Geländer hoch, während die Beamten in die Menge rennen, schlagen, verletzen. Um Festnahmen wegen Vermummung geht es ihnen sichtbar nicht. Erst dann fliegen Flaschen und Böller. Tränengasgranaten wurden gezündet, Umstehende ringen nach Luft. Später fliegen dann auch Steine. Ein Räumpanzer rast am Hafen entlang, als würden dort keine Menschen stehen. Ich selbst habe mindestens ein Dutzend Verletzte gesehen, üble Beinverletzungen zum Beispiel. Ausgewiesene Pressevertreter wurden von der Polizei massiv angegangen, auch auf Sanitäter nahmen die Beamten keine Rücksicht. Ein Wunder ist es, dass an diesem Nachmittag am Hamburger Hafen keiner starb.

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G-20: 'Welcome to hell' - Warum eine Demo nach Hundert Metern eskalierte (Reblog)

von Fred Kowasch, Hamburg

06.07.2017
Wenn man eine Demonstration 'Welcome to Hell' nennt und am Vorabend des G-20-Gipfels aufläuft, braucht man sich nicht wundern, wenn die Regierenden dass nicht gern sehen. Schon im Vorfeld hatten Justizminister Heiko Maas und Bundesinnenminister Thomas de Maizière faktisch die Devise ausgegeben: 'Knüppel frei'. 100 Meter waren am Hamburger Hafen gerade gelaufen, da ging schon nicht mehr. Rund zwei Drittel der Demonstranten in den beiden vorderen Blöcken sind sichtbar vermummt. Gewalttätig waren sie zu dieser Zeit nicht. Ein paar ziehen sich zu dieser Zeit noch am Rande um. Bürgerliches Outfit runter, schwarze Klamotten an. Ich höre deutsch, italienisch, französisch. Griechisch nicht.
hafenspannung
Auf einmal kommen seitlich Hunderte Cops in Kampfmontur. Fast alle sind vermummt, viele haben die Augen weit aufgerissen. Nach gut einer halben Stunde entsteht Hektik. Dutzende Autonome klettern plötzlich am seitlichen Geländer hoch, während die Beamten in die Menge rennen, schlagen, verletzen. Um Festnahmen wegen Vermummung geht es ihnen sichtbar nicht. Erst dann fliegen Flaschen und Böller. Tränengasgranaten werden gezündet, Umstehende ringen nach Luft. Später dann fliegen auch Steine. Ein Räumpanzer rast am Hafen entlang, als würden dort keine Menschen stehen. Ich selbst habe mindestens ein Dutzend Verletzte gesehen, üble Beinverletzungen zum Beispiel. Ausgewiesene Pressevertreter werden von der Polizei massiv angegangen, auch auf Sanitäter nehmen die Beamten keine Rücksicht. Ein Wunder ist es, dass an diesem Nachmittag am Hamburger Hafen keiner stirbt.

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Unerwünschte Aufklärung – Was aus den Kronzeugen im Radsport geworden ist (II)

von Ralf Meutgens und Fred Kowasch

Vor acht bis zehn Jahren sorgten ihre Fälle für Schlagzeilen. Insider aus dem Radsport, die ihr Wissen öffentlich machten. Über Dopingpraktiken berichteten, über die Mittäterschaft von Trainern, Ärzten und Funktionären sprachen. Ihre Aussagen schockierten die Öffentlichkeit, gaben einen Einblick in die bis dahin weitgehend verdeckten Strukturen im professionellen Radsport. Die Folgen jedoch waren überschaubar. Konsequenzen gab es so gut wie keine. Eine Serie über Whistleblower, ihre Motive und die Konsequenzen.

Der Olympia-Medaillengewinner:

robert lechner august 2015Er war Junioren-Vizeweltmeiser im 1000 Meter Bahnfahren, gewann deutsche Meistertitel in dieser Disziplin. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul schließlich gewann Robert Lechner für die Bundesrepublik Deutschland die Bronzemedaille. Noch vor dem favorisierten Fahrer aus dem DDR-Team.  Was die Öffentlichkeit nicht, aber Robert Lechner wußte: dieser Erfolg kam durch Betrug zu Stande. 

Jahrelang lebte er mit diesem Wissen. Bis er es schließlich – fast 20 Jahre später – im Februar 2008 öffentlich machte. Ohne, dass er zuvor in irgendeiner Weise in Verdacht geraten war. Lechner sprach darüber, wie er in Vorbereitung auf Olympia in Seoul "unerlaube Medikamente, es waren Dopingmittel" genommen habe. Kortison, Anabolika, Testosteron – das ganze Programm. Wie er dadurch mehr trainieren konnte, seine Leistungen immer besser wurden. Er schließlich die Olympiamedaille gewann. Lechner berichtete auch, dass diese verbotenen Substanzen, ihm von damaligen BDR-Verbandsarzt Georg Huber empfohlen wurden. Der ihm gleich noch einen Medikationsplan dazu schrieb.  

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Lost Places: Immerath - Ein Ort verschwindet. Wegen Braunkohle (Reblog)

Mit dem Finger auf andere zeigen. Bei der Klimapolitik. Für die Bundesrepublik Deutschland gibt es keinen Grund dafür. Denn weiterhin wird Braunkohle gefördert, werden Landschaften zerstört. In Ost, wie in West. Gerade wird der Ort Immerath dem Erdboden gleichgemacht. Immerath liegt nahe dem Tagebau Garzweiler II, im Rheinischen Braunkohlerevier. Ein Geisterdorf, in dem nur noch wenige Menschen leben. Wir waren dort. Haben uns umgesehen, ein bischen gefilmt. 'Back to the roots' - unser neues Hobby ....


LINK: HIER GEHT ES ZUR DEN FOTOS AUS IMMERATH ....

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Video on Demand: 'Im Inneren Kreis' (Dokumentarfilm, 82 min, 2017)

Es gibt sie die Szenen, wo Du hellhörig wirst. Werden musst. Wenn die Lady in Deinem Bett plötzlich nach Deinen Kumpels fragt, der Umweltschützer wieder und wieder anruft, der Hobbyfotograf zu häufig knipst. Spitzel des Staates - die im privaten Umfeld stöbern - sind kein Markenkern der Diktatur. Sie gibt es auch in anderen Systemen. Zwei Fällen aus der linken Szene geht diese Dokumentation nach. Hier sprechen vor allem die, deren Vertrauen mißraucht wurde. Dem Staat - und seinen Behörden - ist es egal. Zur Not geht er über seelische Leichen.

Der sehenswerte Dokumentarfilm ist auf zahlreichen Steamingportalen zu finden. Und bis zum 12. Septemer 2022 auch in der ARD-Mediathek.

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'Air Berlin' - Ein Ferienflieger im Sturzflug

Jahrzehntelang war 'Air Berlin' eine Fluglinie, die für solides und preiswertes Reisen stand. Ob nach Mallorca in die Radsportferien, zum Städtetrip nach Wien oder nach Puket, Punta Cana oder Varadero an den Strand. In der Regel starteten (und landeten) die Flugzeuge im vertretbaren Zeitrahmen. Und an Bord gab es ne Mahlzeit, die man essen konnte. Ein paar Biers oder einen Wein inklussive. Dies ist lange her. Mallorca wird nicht mehr angeflogen, Wien erreicht man mit Stunden Verspätung, Essen und trinken kostet. 'Air Berlin' steht plötzlich für die Frage: ob der eigene Flug überhaupt noch geht. 
ueber den wolken 2Das Chaos bei Air Berlin begann im Frühjahr. Dies muß zu dem Zeitpunkt gewesen sein, als ich in einem vollen Flieger in Österreichs Hauptstadt abflugbereit saß. Und Capitains Stimme - fast demütig schon - von ein paar Problemen sprach. Man müsse noch auf eine Kollegin warten. Die sollte aushelfen, am nächsten Tag in Düsseldorf. Und so warteten wir. Und warteten ....

Die seltsamen Meldungen setzen sich fort, als plötzlich ein Kumpel über ein neues Urlaubsziel sprach. Statt nach Fuerteventura an den Stand geht es jetzt zum Wandern in den bayerischen Wald. Weil plötzlich der Rückflug - ersatzlos - gestrichen wurde. Bei einem Pauschaltrip 'freuen' sich da besonders die stonierten Reiseveranstalter. Und, und, und. In den letzten Monaten sind bei der Airline mehr als 1500 Flüge ausgefallen. Erst jüngst wieder gab es Berichte, die mit einem entspanntem Reisen wenig zu tun hatten: Hunderte Berlin-Reisende in Hannover gestrandet. Nun hat Air-Berlin Insolvenz angemeldet.

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Immerath. Ein Ort verschwindet. Wegen Braunkohle

Mit dem Finger auf andere zeigen. Bei der Klimapolitik. Für die Bundesrepublik Deutschland gibt es keinen Grund dafür. Denn weiterhin wird Braunkohle gefördert, werden Landschaften zerstört. In Ost, wie in West. Gerade wird der Ort Immerath dem Erdboden gleichgemacht. Immerath liegt nahe dem Tagebau Garzweiler II, im Rheinischen Braunkohlerevier. Ein Geisterdorf, in dem nur noch wenige Menschen leben. Wir waren dort ....
immerath

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Immerath. Ein Ort verschwindet. Wegen Braunkohle

Mit dem Finger auf andere zeigen. Bei der Klimapolitik. Für die Bundesrepublik Deutschland gibt es keinen Grund dafür. Denn weiterhin wird Braunkohle gefördert, werden Landschaften zerstört. In Ost, wie in West. Gerade wird der Ort Immerath dem Erdboden gleichgemacht. Immerath liegt nahe dem Tagebau Garzweiler II, im Rheinischen Braunkohlerevier. Ein Geisterdorf, in dem nur noch wenige Menschen leben. Wir waren dort ....
immerath

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Dokumente: Osnabrück, Ahlen, Ulm - Die Verhörprotokolle des Marijo Cvrtac (3)

Im deutschen Fußball machte jüngst der Fall VfL Osnabrück Schlagzeilen. Es ging um eine versuchte Spielabsprache am letzten Spieltag der 3. Liga. Schon einmal stand der Verein im Mittelpunkt von Manipulationen. 2009 beim 'Fußballwettskandal'. Insgesamt gab es dort Dutzende von verschobene Matches. EM-Qualifikation, Europa-League, Zweitligaabstieg. Zocker wie der Berliner Ante Sapina oder der verurteilte Betrüger Marijo Cvrtac hatten Spieler in der Hand, die für sie manipulierten. Die Verhörprotokolle des Marijo Cvrtac sind ein Stück Sportgeschichte. Deshalb haben wir sie veröffentlicht .... 

cvrtac spiele 2 ausschnitt

 Weiter mit den Verhörprotokollen von Marijo Cvrtac über verschobene deutsche Spiele geht es bei sportspool.tv ....

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"Blood & Honour": Wie der Staat mitmischt (Report München, ARD)

"Führerloser Widerstand". Unter dieser Prämisse agiert - das eigentlich vom Bundesinnenminister im Jahr 2000 verbotene - Netzwerk "Blood & Honour". Dessen einstiger Chef soll jahrelang V-Mann des Staates gewesen sein. Das berichtet das ARD-Politikmagazin 'Report München'. Zunächst soll Stephan S. im engen Kontakt mit dem LKA 514 gestanden haben. Eine Organisationseinheit innerhalb des Berliner Staatsschutzes, die sich mit den Thenen Rechtsextremismus/Rechtsterrorismus beschäftigte. Und über die wir 1999 eine längere Reportage gemacht haben. Dieses LKA 514 soll Stephan S. im Jahr 2000 an das Bundesamt für Verfassungsschutz 'vermittelt' haben. Dort soll er von 2002 bis 2010 im Einsatz gewesen sein.

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"Zeigen, was ist!" - Gespräch über die Dreharbeiten zu »Inside Hogesa«

"Sind Teile der Medien durch ihre Sensationsberichterstattung nicht die Werbeagentur der Hools?"

hoolbuch
"Wieso? Große Teile der Medien können ja nicht mal einen Ultra von einem Hooligan unterscheiden. Das hat man ja in »Reinkultur« nach den Ereignissen vom 26. Oktober 2014 in Köln gesehen. Sondersendung folgte auf Sondersendung, Talkshow auf Talkshow. Es wurde viel geredet, meistens völlig kenntnisfrei. In ihrer publizistischen Arroganz sind viele Medien – vor allem im TV und das nicht nur in diesem gesellschaftlichen Spannungsfeld – unfähig oder unwillig, differenziert zu berichten. Den Hools ist das ohnehin längst egal. Sie haben ihre eigenen Medien. Sind auf Facebook oder VK (eine Art russisches Facebook) unterwegs, kommunizieren über Whatsapp. Für die etablierten Medien haben sie – wenn überhaupt – nur Verachtung übrig." 

"Sind durch HogeSa nicht völlig neue Politiker in die Öffentlichkeit getreten?" 


"Ja. Wenn man sie denn Politiker im herkömmlichen Sinn nennen will. Aber eins ist klar: Dominik Roeseler, Tatjana Festerling, Edwin Wagenveld und Michael Stürzenberger wurden durch HogeSa-Veranstaltungen bundesweit bekannt. Weil sie sich im Gegensatz zu den meisten anderen Teilnehmern auch öffentlich äußerten. 

Andere – insbesondere die rechtsgerichteten Hools in der HogeSa-Gründungsgruppe – haben dadurch eine tiefere Politisierung erfahren. Sie haben gelernt, wie man Demonstrationen und Kundgebungen anmeldet und durchführt. Aber auch, wie man gegen polizeiliche Verbote rechtlich vorgeht. Wie man – mit den früher so verfeindeten Hoolgruppen anderer Vereine – gemeinsame politische Aktionen abspricht und durchführt. »In den Farben getrennt, in der Sache vereint« – dieser Slogan kommt ja nicht von Ungefähr." WEITER

Hier gehts zum gesamten Gespräch ....


Hier gehts zum Buch 'Fäuste, Fahnen, Fankulturen"

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"Zeigen, was ist!" - Gespräch über die Dreharbeiten zu »Inside Hogesa« (Reblog)

War die HogeSa-Demo in Köln der Startschuss für Pegida?

Eindeutig ja. Und sie war nicht nur für Pegida der Startschuss. Auch für Legida in Leipzig, die großen »Merkel muss weg«-Demos in Berlin, Pegida-NRW. 
hoolbuch
Und, und, und. Letztendlich auch für den heutigen Erfolg der AfD.

Denn das Thema des radikalen Islamismus, der steigenden Terrorgefahr durch unkontrolliertes Einreisen von Flüchtlingen und Migranten – heute alles »Leib- und Magenthemen« der AfD –, hat zuerst »HogeSa« auf die Straße gebracht. 

Zur Erinnerung: Macheten und Metallstangen. Und die Polizei steht fassungslos daneben. Es waren die Bilder einer brutalen Straßenschlacht zwischen Salafisten und Kurden am 7. Oktober 2014 in Hamburg, die in weiten Teilen der Gesellschaft für Empörung sorgten. Die den Ruf nach Selbstjustiz auf ein anderes gesellschaftliches Level brachten. Nur so ist der Zuspruch für die »Hooligans gegen Salafisten« zu erklären. 

Unvorstellbar war zu dieser Zeit allerdings, dass sich fast 5.000 von ihnen nur zweieinhalb Wochen später in Köln, am 26. Oktober 2014, versammeln – und an einem Sonntag »in aller Ruhe« durch die Stadt »spazieren«. Auch wenn es tausende Anmeldungen über ihre Facebookseite gab – mit mehr als 1.500 hatten die Veranstalter nicht gerechnet. 

Die breite gesellschaftliche Akzeptanz für die AfD und ihre Thesen haben letztendlich die »Hooligans gegen Salafisten« geschaffen. Sie waren der Rammbock gegen die Tabus der »political correctness«, dessen was als »politisch korrekt« galt. Sie haben öffentlich und sagbar gemacht, was zuvor Millionen dachten. 

Zusammengefasst: Bei einem Einzug der »Alternative für Deutschland« in den Bundestag müssen sich deren Vertreter an erster Stelle bei den »Hooligans gegen Salafisten« bedanken. Sie haben letztendlich das Tor aufgestoßen .... WEITER

Hier gehts zum gesamten Gespräch ....


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Unsere besten Filme: Kreta - Traditionspflege bei der Bundeswehr (1998)

Kreta - 20. Mai 1998. Der Friedhof von Maleme auf der Höhe 107. Ein Treffen ehemaliger Wehrmachtssoldaten. Gedenkfeier für die gefallenen Kameraden. 

Die meisten von ihnen gehörten zur Eliteeinheit der Fallschirmjäger, die vor 57 Jahren über der Mittelmeerinsel absprangen. Tausende Soldaten in Hunderten von Flugzeugen griffen in den Morgenstunden des 20. Mai 1941 Kreta an. Mit dieser "Operation Merkur" wollte sich Hitler die Vorherrschaft über dem Mittelmeerraum sichern.

Sprecher (NS-Wochenschau):
"Das Einsatzziel ist erreicht. Die Fallschirmjäger springen in dichten Gruppen ab. Hunderte von Fallschirmjägern zwischen Himmel und Erde. Ein weiterer Flugplatz ist zu nehmen."
 

Tausende Soldaten liessen bei dieser wohl grössten Luftlandeoperation der Kriegsgeschichte ihr Leben. Zu den Opfern gehörte aber auch die griechische Zivilbevölkerung - Frauen, Kinder und Greise.

Der kleine Ort Kandanos in den kretischen Bergen. Wenige Tage nach der Landung im Mai 1941 stiessen deutsche Truppen hier auf militärischen Widerstand. Als Vergeltung zerstörte die Wehrmacht den ganzen Ort. Heute leben nur noch wenige Augenzeugen, die berichten können was damals geschah. Ioannis Papailiakis und Konstantinos Vardalakis zum Beispiel. Sie waren damals 17 und 12 Jahre alt.

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'Herde schwarzer Schafe': Sport inside (02.04.2017)

Es ist ein sportpolitischer Volltreffer, der im März 2017 vom Niederrhein kam. Und Simon Krivec hat ihn gesetzt. Der Apotheker aus Moers hat jetzt schon Sportgeschichte geschrieben. Seitdem die ARD-Sportschau über seine Dissertation berichtet hat, ist das Thema 'Doping in der BRD' wieder in aller Munde.

Vier Jahre lang hat Simon Krivec gegraben. Sich die Adessen früherer Leichtathletikstars besorgt. Mit ehemaligen Werfern, Sprintern und Mehrkämpfern gesprochen. Geholfen hat ihm dabei auch sein Vater. Als ehemaliger Deutscher Meister im Dreisprung und Olympiateilnehmer von Tokio 1964 vermittelte er entscheidende Kontakte. Mit seiner Beharrlichkeit ist es Simon Krivec gelungen, den Riegel der Verschwiegenheit zu knacken.

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ARD-Sportschau: 31 Top-Leichtathleten der BRD geben Anabolika-Einnahme zu

31 ehemalige Top-Leichtathleten der früheren Bundesrepublik haben zugegeben, zum Teil über Jahre anabole Steroide eingenommen zu haben. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Dissertation an der Universität Hamburg hervor, über die die ARD-Sportschau (Das Erste, Samstag, 25.03.2017) berichtet. Für die Studie wurden 121 ausgewählte männliche Athleten befragt, die in ihren Disziplinen von den 1960ern bis in die späten 80er Jahre auf einem Top-Ranglistenplatz in Deutschland standen oder die Bundesrepublik bei internationalen Wettbewerben wie Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften oder bei Länderkämpfen vertraten.  

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Medien: Vom Journalismus in die Politik (und zurück)

Warum ist das Image von Journalisten derzeit so ramponiert? Komplett zu unrecht?? Schaut man sich die folgenden Fälle an wundert es nicht mehr, wenn auf Demonstrationen die Rede von den Staatsmedien ist. Ulrike Demmer, Steffen Seibert und, und, und. Die Fälle - im folgenden Beitrag des NDR-Medienmagazins Zapp aufgelistet - sind zahlreich. Und unvollständig. Es fehlt der Seitenwechsel des früheren Merkel-Sprechers Ulrich Wilhelm an die Spitze des Bayerischen Rundfunks (BR). Und der jüngste 'Aufstieg' des Redaktionsmitgliedes des ARD-Politikmagazins FAKT - Makus Frenzel -  an die Seite des Fraktionsvorsitzenden der Berliner SPD. Nachdem dieser 'Journalist' vorher über diesen Politiker für DAS ERSTE - überaus wohlwollend - berichtet hat. Bemerkenswert: Frenzel war Vorstandsmitglied von 'netzwerk recherche e.V.'. Ein Verein, der sich dem unabhängigen Journalismus verpflichtet sieht.

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Fußballfans: Die umstrittene Datei 'Gewalttäter Sport'

von Fred Kowasch

Seit letzter Woche ist bekannt, welche Merkmale von Menschen deutsche Sicherheitsbehörden in ihrer Datei 'Gewalttäter Sport' erfassen. Es ist - um dies einmal klar zu formulieren - eines Rechtsstaates unwürdig. In der Datei werden auch Fußballfans erfasst, wenn sie mal in eine Personenkontrolle gekommen sind. Dieses kann - zum Beispiel auf Auswärtsfahrten schon einmal passieren.

Da werden sensible, persönliche Daten von Menschen erhoben, gegen die weder ein Einmittlungs- , noch ein Strafverfahren lief. Nur weil die Behörden davon ausgehen, dass "bestimmte Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Betroffenen Straftaten von erheblicher Bedeutung begehen werden" wie es in der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarischen Anfrage der Bündnisgrünen heisst." Diesen schwammigen Begriff gibt es im bundesdeutschen Polizeirecht schon länger. Nicht selten wurde er - als Begründung für die Einschränkungen von Bürgerrechten - in den letzten Jahren durch verschiedene Landesverfassungsgerichte kassiert.

    "Personenbeschreibung beinhaltet:
  •   Gestalt
  •   Größe/ArtderFeststellung
  •   Gewicht
  •   Scheinbares Alter
  •   Äußere Erscheinung
  •   Körperliche Merkmale
  •   Tätowierungen
  •   Schuhgröße
  •   Stimme / Sprachmerkmale
  •   Mundart
  •   Fremdsprachen
  •   Anderepersonenbezogene Merkmale
  •   Lichtbild
  •   Aktenführende Dienststelle
  • Sondervermerk (ergänzende Angaben in freier Form zur Personenbeschreibung). 



    Zusätzliche Personeninformationen sind: 

  •   Erlernter Beruf
  •   Ausgeübte Tätigkeit
  •   Spezielle Kenntnisse / Fertigkeiten
  •   Kriminologische Kurzbeschreibung
  •   Letzte(r) Aufenthaltsort(e)
  •   BKBl-Ausschreibung
  •   Angaben zur Gruppenzugehörigkeit (Name der Gruppe, Funktion in der Gruppe, Sitz der Gruppe)
  •   Sondervermerk (ergänzende Angaben in freier Form zum Beruf und zur Gruppe)."


    Quelle: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/109/1810908.pdf 

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TUE: Die umstrittene Ausnahmegenehmigung der Serena Williams

von Fred Kowasch und Ralf Meutgens

Venus gegen Serena Williams. So lautete das Frauen-Endspiel der Australien Open 2017. 36 Jahre alt, die eine. 35, die andere. Zwei Tennisstars, die erst jüngst mit dubiosen medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUEs) von sich reden gemacht haben. In 'Sport inside' vom 11. Dezember 2016 haben wir - zum Beispiel - über Serena Williams berichtet. Wörtlich heißt es dort im WDR-Sendetext des Filmes

tennis tue"Der Fall Serena Williams. Ihre jetzt bekannt gewordenen TUEs zeigen: die Olympiasiegerin durfte mehrfach Cortison einnehmen.  Auch zwischen den Grand-Slam Siegen von Paris und Wimbledon im Juni und Juli 2015. Im Gegensatz zu anderen findet sich auf der TUE bei ihr kein Hinweis auf eine Erkrankung. Sie selbst sagt dazu nichts."

Sieht man sich die erste - durch die Hackergruppe 'Fancy Bears' in Netz gestellte Medizinische Ausnahmegenehmigung von Serena Williams an - kommt man durchaus ins Grübeln. Einen Tag nach ihrem umstrittenen drei Satz Sieg im Halbfinale gegen Timea Bacsinszky durfte Serena Williams 40 mg Prednisolone oral einnehmen. Prednisolone ist ein Cortisonpräperat, dem in der Wirkung durchaus Dopingcharakter zukommt. 

Ausweislich des Dokumentes nahm Williams auch am Tag des Finales (6. Juni 2015) 40 mg des Cortisonpräperates ein. Das Finale gegen die Tschechin Lucie Šafářová gewann Williams nach 02:01 Stunden mit 6:3, 6:7 (2) und 6:2. Es war Williams 20. Grand Slam Titel. 

Auch am Tag nach dem zwei Stunden und eine Minute dauernden Damen-Finale von Paris nahm Williams die Dosis von 40 mg ein. Erst an den folgenden drei Tagen wurde die Dosis auf 20 mg Prednisolon reduziert. Diese Medikamentengabe legitimiert hat der Arzt der internationalen Tennis Federation (ITF), Dr. Stuart Miller. Datiert ist diese TUE für Serena Williams auf Montag, den 8. Juni 2015. (Sreenshot: Webseite wdr.de)

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Serena Williams: Cortison-Medikamente beim Grand Slam Finale

von Fred Kowasch und Ralf Meutgens

Immer wieder Serena Williams. "Ich bin keine Betrügerin!" sagte die 36jährige zum Stuhlschiedsrichter beim US-Open-Finale. Der hatte ihr zuvor eine Verwarnung wegen - unerlaubten - Coachings gegeben. Die 23fache Grand-Slam-Siegerin war schon in der Vergangenheit mehrfach ins Zwielicht geraten. Zum Beispiel mit dubiosen medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUEs) während großer Tennis-Events. In 'Sport inside' vom 11. Dezember 2016 haben wir - zum Beispiel - über Serena Williams berichtet. Wörtlich heißt es dort im WDR-Sendetext des Filmes

tennis tue"Der Fall Serena Williams. Ihre jetzt bekannt gewordenen TUEs zeigen: die Olympiasiegerin durfte mehrfach Cortison einnehmen.  Auch zwischen den Grand-Slam Siegen von Paris und Wimbledon im Juni und Juli 2015. Im Gegensatz zu anderen findet sich auf der TUE bei ihr kein Hinweis auf eine Erkrankung. Sie selbst sagt dazu nichts."

Sieht man sich die erste - durch die Hackergruppe 'Fancy Bears' in Netz gestellte Medizinische Ausnahmegenehmigung von Serena Williams an - kommt man durchaus ins Grübeln. Einen Tag nach ihrem umstrittenen drei Satz Sieg im Halbfinale gegen Timea Bacsinszky durfte Serena Williams 40 mg Prednisolone oral einnehmen. Prednisolone ist ein Cortisonpräperat, dem in der Wirkung durchaus Dopingcharakter zukommt. 

Ausweislich des Dokumentes nahm Williams auch am Tag des Finales (6. Juni 2015) 40 mg des Cortisonpräperates ein. Das Finale gegen die Tschechin Lucie Šafářová gewann Williams nach 02:01 Stunden mit 6:3, 6:7 (2) und 6:2. Es war Williams 20. Grand Slam Titel. 

Auch am Tag nach dem zwei Stunden und eine Minute dauernden Damen-Finale von Paris nahm Williams die Dosis von 40 mg ein. Erst an den folgenden drei Tagen wurde die Dosis auf 20 mg Prednisolon reduziert. Diese Medikamentengabe legitimiert hat der Arzt der internationalen Tennis Federation (ITF), Dr. Stuart Miller. Datiert ist diese TUE für Serena Williams auf Montag, den 8. Juni 2015. (Sreenshot: Webseite wdr.de)

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Im Wortlaut: NPD wird nicht verboten (Urteil Bundesverfassungsgericht)

Pressemitteilung Nr. 4/2017 vom 17. Januar 2017

Urteil vom 17. Januar 2017 - 2 BvB 1/13

Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) vertritt ein auf die Beseitigung der bestehenden freiheitlichen demokratischen Grundordnung gerichtetes politisches Konzept. Sie will die bestehende Verfassungsordnung durch einen an der ethnisch definierten „Volksgemeinschaft“ ausgerichteten autoritären Nationalstaat ersetzen. Ihr politisches Konzept missachtet die Menschenwürde und ist mit dem Demokratieprinzip unvereinbar. Die NPD arbeitet auch planvoll und mit hinreichender Intensität auf die Erreichung ihrer gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichteten Ziele hin. Allerdings fehlt es (derzeit) an konkreten Anhaltspunkten von Gewicht, die es möglich erscheinen lassen, dass dieses Handeln zum Erfolg führt, weshalb der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts den zulässigen Antrag des Bundesrats auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit und Auflösung der NPD und ihrer Unterorganisationen (Art. 21 Abs. 2 GG) mit heute verkündetem Urteil einstimmig als unbegründet zurückgewiesen hat.

Wesentliche Erwägungen des Senats:

1. Der Verbotsantrag ist zulässig. Der Durchführung des Verfahrens steht weder ein Verstoß gegen das Gebot strikter Staatsfreiheit noch eine Verletzung des Grundsatzes des fairen Verfahrens entgegen. Der Antragsteller hat zur Überzeugung des Gerichts dargetan, dass alle V-Leute auf den Führungsebenen der NPD spätestens zum Zeitpunkt des Bekanntmachens der Absicht, einen Verbotsantrag zu stellen, abgeschaltet waren und eine informationsgewinnende Nachsorge unterblieben ist. Auch ist davon auszugehen, dass die Prozessstrategie der NPD nicht mit nachrichtendienstlichen Mitteln ausgespäht wurde und hinreichende Vorkehrungen getroffen worden sind, um im Rahmen der Beobachtung der NPD hierüber zufällig erlangte Erkenntnisse nicht zu deren Lasten zu verwenden.

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Der 'Fall Andrej Holm' - Aktenfunde belegen: er musste wissen, was er tat

von Fred Kowasch

11.01.2017
Es ist in diesen Tagen 25 Jahre her, da wurden die Stasi-Akten geöffnet. Da erhielten die Menschen, die in der DDR bespitzelt wurden, die Möglichkeit zu sehen: wer hat mich verpfiffen? Warum habe ich diesen Studienplatz nicht bekommen?? Weshalb war diese attraktive 'Lady' immer so interessiert an mir?!

BStU Holm 2Die Öffnung der Akten für alle - eine der zentralen Forderungen der (ost)deutschen Revolutionäre aus dem Herbst '89. Sie ist ohne Beispiel in der jüngeren Geschichte. Und sie sorgt bis heute noch, für - teils heftig geführte - Diskussionen.

Eine konnte man am 6. Januar in einer Volkshochschulaula im Prenzlauer Berg besichtigen. Der Andrang war so groß, dass nicht alle reinkamen. Boxen mussten vor dem Saal aufgestellt werden, um die Empörten - zumindest ein wenig - zu beruhigen.

Es ging um den 'Fall Andrej Holm'. Ein 46jähriger, dessen Berufung zum Berliner Staatssekretär Wohnen, der neuen Rot-Rot-Grünen Koalition die erste Zerreißprobe beschert. Es ging um seine Stasi-Vergangenheit und seinen späteren Umgang damit. 

Holm argumentiert, ihm sei nicht bewußt gewesen, dass er sich damals für eine Hauptamtliche Mitarbeit beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) beworben hätte. Da sprechen zumindest seine Akten - herausgegeben vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) - eine andere Sprache. Demnach war ihm durchaus bewusst auf wen - und auf was - er sich da einlässt. Und: Holm war zu diesem Zeitpunkt volljährig. Wer sich selbst ein Bild bilden möchte: die Robert-Havemann-Gesellschaft hat die BStU-Unterlagen zur Ansicht ins Netz gestellt

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"Das Jahr das uns die Freiheit nahm" - Ein Silvesterabend am Kölner Dom

von Fred Kowasch, Köln

Silvester 2016 vor dem Kölner Dom. Kurz nach Beginn der Lichtinstallation liegen plötzlich Zettel auf dem Steinfußboden. "Danke Merkel" und "Das Jahr dass uns die Freiheit nahm". Die umherstehenden Polizisten sind ratlos. Sie warten auf Anweisungen. Zunächst ist kein Funkverkehr möglich. Dann sammeln ein paar Eifrige die Zettel auf. Ein Polizist bedankt sich für die "Beweismittel". Eine halbe Stunde später ist der Platz fast menschenleer. Wo vorher noch Besucher mit bunter Kreide Schriftzüge auf dem Boden malten, ziehen jetzt Polizeimotoräder einsam ihre Kreise. Im Dom läuft der letzte Gottes- dienst des Jahres. Kölns neuer Polizeipräsident hat kurz vorher RTL noch ein Interview gegeben. Danach begleitet er die Oberbürgermeisterin zur Andacht.



Silvester 2016 am Kölner Dom. Ein Jahr nach den sexuellen Übergriffen überwiegend von Migranten und Asylbewerbern. Ein Ereignis, bei dem der Staat versagte. Diesmal ist er präsent. Mit Sperrgittern, Einlasskontrollen, Pyroverbot und Dutzenden Polizeistreifen. Der Platz vor dem Hauptbahnhof ist hell ausgeleuchtet, wird mit modernen Kameras überwacht. Gegen halb acht treffen sich dort ein paar arabisch aussehende Jugendliche. Sie begrüßen sich wie 'alte Bekannte'. Daneben protestiert eine Gruppe mit einem Transparent gegen die Abschiebung nach Afghanistan. Kaum einer bleibt stehen. Fast niemand fotografiert. Verteilt stehen Einsatzbullis, Zivilbeamte und Gruppen an Polizisten. Der Kreis 'alter Bekannter' macht sich unterdessen mit seinen Silvesterraketen auf den Weg. Ich auch. Was soll hier heute noch passieren?!

Wie man sich irren kann. Kurz vor Mitternacht versammeln sich am Kölner Hauptbahnhof - laut Polizei - etwa 1000 Menschen aus dem nordafrikanischen Bereich. Sie sollen sich via Handys verabredet haben. Die Beamten kontrollieren 650 von ihnen, sprechen 190 Platzverweise aus. (update, 13.01.2017)
Nach Angaben der Kölner Polizei konnten bei 425 der kontrollierten Personen die Nationalität festgestellt werden. Unter Ihnen waren 99 Iraker, 94 Syrer, 48 Afghanen und 46 Deutsche. 17 waren Marokkaner und 13 Algerier.

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Toribío in Kolumbien: Ein Ort zwischen allen Fronten

Toribío war der meist umkämpfte Ort im kolumbianischen Bürgerkrieg. Er überlebte, weil seine Bewohner eine Bürgerwache aufstellten. Nur mit Holzstöcken ausgerüstet, wehrten sie sich gegen die Armee und die Guerilla. Nun steht Kolumbien kurz vor einem Friedensschluss. Aber nach Frieden fühlt es sich in Toribío noch immer nicht an.

Toribío Polizisten in Toribío, Foto Lichterbeck (1)Von Philipp Lichterbeck, Toribío

Gabriel Pavi hat wieder eine Morddrohung erhalten. „Fette Ratte“ und „dreifacher Hurensohn“ wird er in dem Schreiben genannt. „Dein Leben ist in unseren Händen!“ Unterzeichnet ist die Drohung von den Aguilas Negras – Schwarze Adler. So nennt sich eine rechte paramilitärische Organisation, die im Auftrag von Großgrundbesitzern agiert und in Kolumbien für ihre Brutalität berüchtigt ist. Rund 70 Menschen haben Gruppen wie die Aguilas Negras in diesem Jahr in Kolumbien schon umgebracht. Die Opfer: Menschenrechtler, Umweltaktivisten, Bauernführer. Menschen wie Gabriel Pavi.

Pavi heftet das Schreiben zu den anderen Morddrohungen, die dieses Jahr im Sitz der indigenen Selbstverwaltung im kolumbianischen Bergdorf Toribío eingetroffen sind. Zwei stammen von den Aguilas Negras, die vor der Besetzung von Zuckerrohrplantage warnen. Eine andere, per Hand verfasste Drohung kommt von Anhängern der linken Farc-Guerilla. Sie besagt, dass am Dorfplatz Explosivstoffe in die Luft fliegen könnten – warum wird nicht ganz klar. Ein weiteres Schreiben stammt von der „Sechsten Front“ der Farc-Guerilla selbst. Eine Kollegin von Pavi wird darin zum „militärischen Ziel“ erklärt, weil sie mit dem Staat kooperiere.

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Im Wortlaut: Die Bankrotterklärung des 'netzwerk recherche'

"Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

am Ende des Jahres bin ich ratlos. Denn es faellt mir wirklich schwer, zu erkennen, was nun im Rueckblick das wichtigste war im Journalismus. Worauf kommt es wirklich an in unserer Zeit, wo stehen wir. Dabei ist genau das doch tagein tagaus unsere Aufgabe: immer zu sagen, was das wichtigste ist und war.

Am Montagabend, als ein LKW in den Weihnachtsmarkt raste und zwoelf Menschen mit sich riss, ist es den Medien relativ gut gelungen - zu sagen, was war.  Weil sie naemlich auch gesagt haben, was sie nicht wissen. Jede Krisenlage, jeder Grosseinsatz, jeder Anschlag ist eine Herausforderung fuer unsere Glaubwuerdigkeit.

Wir sind in einer Phase, in der wir uns viel mit unserem Beruf und dessen Bedeutung beschaeftigen. Denn uns wird ein Spiegel vor Augen gehalten, in dem wir uns allerdings nicht wiedererkennen moegen. Die Luegenpresse, das sind wir doch gar nicht! Aber der Begriff klebt seit nunmehr einigen Jahren an uns und verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Vielleicht weniger, weil er uns immer wieder neu entgegengehalten wird, sondern weil wir selbst nicht aufhoeren, uns mit ihm zu beschaeftigen - zurecht! Weil wir nicht aufhoeren, uns den Kopf darueber zu zerbrechen, wie wir das Vertrauen der Leser, Zuschauer und Hoerer wieder zurueckgewinnen koennen. Wie wir wieder "glaubwuerdig" werden - denn wir sind uns doch ziemlich sicher, dass wir doch vor allem: glaubwuerdig sind!

Haette die Tagesschau ueber den mutmasslichen Vergewaltiger aus Freiburg berichten muessen, eben weil er ein Fluechtling ist? Oder hat die Tagesschau zu Recht nicht berichtet, weil es nur einer von vielen vergleichbaren Faellen war, dieses Mal eben der eines Fluechtlings. Die Tagesschau hat sich dazu ausfuehrlich und mehrfach erklaert. Aber sie kann vermutlich erklaeren, was sie will. Sie wird diejenigen, die davon ueberzeugt sind, dass hier absichtlich totgeschwiegen werden sollte, im Leben nicht ueberzeugen.

Wir werden die Menschen, die uns Journalisten verachten, derzeit nicht erreichen - auch mit Engelszungen nicht. Tatsaechlich gibt es wenig gesellschaftliche Beruehrungspunkte zwischen uns und denjenigen, die sich von uns abgewendet haben. In unserer journalistischen Blase und Mediengesellschaft sind wir doch meist weit weg von Wutbuergern, sogar von ganz normalen Buergern. Wahrscheinlich waren es auch nicht die Wutbuerger allein, die den ersten Schritt zur Distanz gemacht haben, sondern auch die Journalisten selbst.

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Sport inside: Medizinische Ausnahmegenehmigungen (Reblog)

TUE's - Die Ausnahme als Regel - Sport inside - 11.12.2016 - 22:05 Uhr - WDR

Mit der Veröffentlichung von TUE’s  - durch Hacker von 'Fancy Bears' im Internet - ist die Praxis der medizinischen Ausnahmegenehmigungen für Spitzensportler in die Kritik geraten. Im Fokus: Olympiasieger im Tennis und im Turnen, Weltmeister in der Leichtathletik, Tour de France-Gewinner. Die veröffentlichten Dokumente zeigen: TUE’s werden inflationär ausgestellt, intransparent gehandhabt und gelten als medizinisch fragwürdig. Mit ihnen verbindet sich auch - zumindest im Profiradsport - eine jahrzehntelange Dopinggeschichte.

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fancy bearsAuf leisen Sohlen kommt er daher. Dieser mutmaßlich russische Bär, hinter dem sich Hacker mit dem Namen ‚Fancy Bears’ verbergen.

Vor Monaten schon hatten sie eine Datenbank der Weltantidopingagentur WADA geknackt. Und die medizinische Ausnahmegenehmigungen von Weltstars ins Netz gestellt, über Hundert. Details, die für Unruhe sorgen. Dokumente, die zeigen: welcher Weltstar - ganz legal - wie oft und wie viel von einem Medikament nimmt, dass eigentlich auf der Dopingliste steht.

Perikles Simon (Anti-Dopingforscher, Mainz)
„Es ist wirklich nicht gut, dass diese Daten gehackt wurden, aber man hätte es sich eigentlich denken können, dass diese TUE-Geschichte sehr kritisch ist, denn Athleten sehen sie selber als sehr kritisch an. Sie sagen, dass das ihrer Meinung nach ein Einfallstor für Doping ist und da muss man eigentlich sowieso reagieren. Und jetzt wird es vielleicht gemacht.“


TUEs - die Abkürzung für ‚Therapeutic use Exemption‘. Medizinische Ausnahmegenehmigungen, die ein Arzt ausstellen muß. Sie erlauben es Leistungssportlern zum Beispiel Ritalin, Asthmasprays oder Cortisonpräparate einzunehmen. Eine umstrittene Praxis, die inflationär angewendet wird. Von 2013 bis 2015 hat sich die Anzahl der TUEs im Weltsport mehr als verdoppelt.

Der Fall Serena Williams. Ihre jetzt bekannt gewordenen TUEs zeigen: die Olympiasiegerin durfte mehrfach Cortison einnehmen. Auch zwischen den Grand-Slam Siegen von Paris und Wimbildon im Juni und Juli 2015. Im Gegensatz zu anderen findet sich auf der TUE bei ihr kein Hinweis auf eine Erkrankung. Sie selbst sagt dazu nichts.

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Sport inside: Ein Haufen Merkwürdigkeiten (Online-Video, 11.12.2016)

fancy bearsSport inside - 11.12.2016 - 22:15 Uhr - WDR

Mit der Veröffentlichung von TUE’s - durch Hacker von 'Fancy Bears' im Internet - ist die Praxis der medizinischen Ausnahmegenehmigungen für Spitzensportler in die Kritik geraten.

Im Fokus: Olympiasieger im Tennis und im Turnen, Weltmeister in der Leichtathletik, Tour de France-Gewinner. 

Die veröffentlichten Dokumente zeigen: TUE’s werden inflationär ausgestellt, intransparent gehandhabt und gelten als medizinisch fragwürdig. Mit ihnen verbindet sich auch - zumindest im Profiradsport - eine jahrzehntelange Dopinggeschichte.

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